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Pfälzer Ufer Pfälzer Ufer: Stadt Halle will Brückenschlag zur Saline

Von Michael Falgowski 17.10.2014, 07:31
Zwischen Pfälzer Ufer und Saline-Insel soll es eine neue Brücke geben.
Zwischen Pfälzer Ufer und Saline-Insel soll es eine neue Brücke geben. MZ Lizenz

Halle (Saale) - Nach vier langen Jahren hat das Oberverwaltungsgericht Magdeburg jetzt den Streit um den Bau einer neuen Saalebrücke in Halle beendet: Der bereits geplante neue Fußgänger- und Radübergang zwischen Pfälzer Ufer und Saline-Insel darf gebaut werden. Ursprünglich sollte die Querung bereits 2010 fertig sein. Doch Anwohner des Hauses, an deren Fenster die Brückenrampe unmittelbar entlang führen soll, hatten gegen den Bau geklagt.

Nun könnte 2016 bis 2018, so teilt die Stadtverwaltung unbestimmt mit, die rund 90 Meter lange Brücke entstehen. Damit würde mit sechs oder sieben Jahren Verspätung auch das letzte hallesche Projekt der Internationalen Bauausstellung 2010 in Sachsen-Anhalt verwirklicht.

Verbindung zwischen Altstadt und Saline-Insel

Die Brücke am Ende der Franz-Schubert-Straße soll Halles Altstadt über die Mühlpforte mit der Saline-Insel verbinden. Dann kann auch der überregionale Saale-Radwanderweg offiziell auf die Saline, über die Brücke ans sogenannte Pfälzer Ufer und bis zur Würfel- und Ziegelwiese verlegt werden. Am Pfälzer Ufer, dem kurzen Saaleabschnitt zwischen Franz-Schubert-Straße und Würfelwiese, wurde deshalb bereits 2010 für 140 000 Euro ein Radweg gebaut. Doch der endet mehr oder weniger in einer Sackgasse. An dem Saaleufer hat sich durch private Initiative mit einer Kneipe und Läden dennoch neues städtisches Leben entwickelt.

Mit dem Gerichtsurteil wird die Kommune nun erneut Fördermittel für den Brückenbau beantragen. Die vor fünf Jahren bereits bewilligte, aber längst verfallenene Förderung für das IBA-Projekt in Höhe von 85 Prozent ist indes nicht mehr zu bekommen. „Der Eigenmittelanteil für eine Neubewilligung liegt bei 33 Prozent - rund 906 000 Euro. Die Summe wurde bereits vorsorglich im mittelfristigen Haushaltsplan verankert“, sagt Stadtsprecher Drago Bock. Demnach hat sich der neue Saale-Übergang in den vergangenen vier Jahren allerdings von damals 1,9 Millionen Euro auf rund 2,74 Millionen Euro verteuert.

Die Anwohner hatten gegen die Brücke geklagt, weil sie das Licht der Lampen, die Einsehbarkeit ihrer Wohnungen, den verstellten Blick in die freie Landschaft sowie Zufahrtsbeschränkungen für Parkplätze und Rettungsfahrzeuge bemängelten. Ihre Klage wurde vor zwei Jahren in erster Instanz abgewiesen. Daraufhin wurde ein Antrag auf Zulassung einer Revision beim Oberverwaltungsgericht eingereicht, was nun endgültig abgelehnt wurde. (mz)