Parcours vom Sturm zerstört Parcours vom Sturm zerstört: Das ändert sich in Halles Kletterwald

Halle (Saale) - Das Bangen um den vom Sturm schwer beschädigten Kletterwald im Heidebad hat ein Ende. Mathias Nobel, der bereits das Strandbad in Nietleben betreibt, wird den Kletterparcours wieder aufbauen und ihn pünktlich zum Saisonstart öffnen. Das sagte er am Montag gegenüber der MZ.
Kurz zuvor hatte der bisherige Betreiber des Kletterwaldes, die Firma „Schwindelfrei“ aus Köln, Kletterern in Halle einen großen Schrecken eingejagt. Auf seiner Facebook-Seite schrieb das Unternehmen am Sonntag: „Nun ist es offiziell. Wir werden leider nicht wie geplant in unsere 9. Saison starten. Die Sturmschäden waren am Ende zu groß für uns. Schwindelfrei - der Kletterwald muss sich leider aus Halle verabschieden.“
Sturm Friederike verwüstet Kletterwald: Bäume müssen gefällt werden
Orkantief Friederike hatte im Kletterwald im Januar heftige Schäden angerichtet, der den Weiterbetrieb zunächst unmöglich machte. Zwei Bäume, die auf Gebäude zu stürzen drohten, musste Nobel bereits fällen.
Weitere zehn Bäume, die nicht mehr standsicher sind, werden in den kommenden Wochen Stück für Stück abgesägt und entfernt. Nach dem Sturm war unklar, wie es mit dem Kletterwald weitergeht.
„Wir werden die Anlage wieder aufbauen und hoffen, am 1. April, spätestens aber am 1. Mai zu öffnen“, sagte Nobel. Allerdings müsse der Parcours geändert werden. „Einige Routen sind nicht mehr möglich, wir werden deshalb einige Strecken zusammenlegen“, so Nobel. „Der Kletterwald wird dann natürlich nicht mehr das Ausmaß haben, dass er jetzt hat.“
Kletterwald im Heidebad: Günstigere Preise, neue Attraktion
Dafür will der Geschäftsmann aber auch mit dem Preis für eine Drei-Stunden-Karte runtergehen. Im Moment kostet sie für Erwachsene 18 Euro, künftig soll sie bei rund zehn Euro liegen. Kinder sollen noch günstiger wegkommen.
Denn Nobel will den bislang kostenlosen Kinder-Parcours zum Abenteuerspielplatz umbauen, den jeder Badegast gratis nutzen kann. Doch nicht nur für kleine Kletterer gibt es Änderungen.
Besonders mutige Besucher sollen ab 2019 an einer überdimensionalen Seilrutsche mehrere Meter über dem Boden durch die Luft fliegen. Den Boden unter den Kletter-Plattformen soll zudem mit Sand bedeckt werden, damit Badegäste sich auch in den Schatten der Bäume legen können.
Differenzen zwischen Mathias Nobel und altem Betreiber
Das Verhältnis zwischen dem bisherigen Betreiber und Nobel gilt als angespannt. „Wir hatten vertragliche Differenzen“, sagte Schwindelfrei-Geschäftsführer Raimund Bechtloff. Nach Diskussionen um eine Geldzahlung habe man zum 31. Dezember 2017 vorbehaltlich den Vertrag mit Nobel gekündigt.
„Uns wäre es aber lieber gewesen, weiterzumachen“, so Bechtloff. Auch die Tatsache, dass Nobel von einem Investitionsstau in den vergangenen Jahren spricht, könne er nicht nachvollziehen. „Wir haben allein im vergangenen Jahr zehn neue Plattformen gebaut und 20.000 Euro investiert. So viel zu einem Investitionsstau“, sagte er. Der Sturm hätte letztlich das Ende besiegelt. Die Investitionen seien so hoch gewesen, dass man das Kaufangebot von Nobel angenommen habe.
Warum der Sturm für Mathias Nobel auch etwas Positives hatte
Der kann dem Sturm, der den Parcours verkleinerte, sogar etwas Gutes abgewinnen. „Im Grunde ist es auch ganz schön, dass ich jetzt mit 50, 60 Prozent anfange. Dem Kletterwald tut ein Update gut“, sagte er. Auch das restliche Bad bekommt derzeit eine Frischekur. Die Toiletten-Container sind modernen WC-Anlagen gewichen und in einer Ecke des Bades entsteht eine große neue Terrasse. Kunden, die bereits einen Gutschein für eine Klettertour gekauft haben, verspricht er: „Die Kunden bekommen ihr Geld wieder, wir lassen niemanden im Regen stehen.“ (mz)