Nicht mehr sicher Nicht mehr sicher: Wird Kletterwald am Heidesee eingestampft?

Halle (Saale) - Die Bäderlandschaft in der Region ändert sich in der kommenden Saison etwas. Mathias Nobel gibt den Betrieb des Naturbades Angersdorfer Teiche Ende Januar ab. Derzeit ist die städtische Bäder GmbH auf der Suche nach einem neuen Betreiber.
Matthias Nobel gibt Angersdorfer Teiche auf: „Ich habe damit drei Jahre hintereinander Verlust gefahren.“
„Ich habe damit drei Jahre hintereinander Verlust gefahren, ich musste es abstoßen“, sagt Mathias Nobel, der mehrere Bäder betreibt, zu dem Schritt. 40.000 Euro habe er 2017 Miese gemacht. „Die Angersdorfer Teiche haben meine GmbH ernsthaft gefährdet, noch eine Saison länger im Verlustgeschäft, dann hätte ich Insolvenz anmelden können.“ Die Einnahmen hätten nicht einmal die Personalkosten gedeckt, daneben sei die Pacht relativ hoch.
„Wenn wetterbedingt der Besucherandrang dann auch noch niedrig ist, wackelt es ganz schnell“, so Nobel. Ihm wäre es am liebsten, man würde den Badebetrieb in Angersdorf einstellen und die Teiche als natürliche Badestelle belassen.
Den Teutschenthaler Pappelgrund betreibt Nobel ebenfalls. „Da ist die Pacht aber wesentlich niedriger, weil die Gemeinde ein echtes Interesse daran hat, das Bad überhaupt zu erhalten.“
Nach Sturm „Friederike“: Wie geht es mit Kletterwald im Heidebad weiter?
Buchstäblich weitere Einkürzungen gab es am Wochenende im Kletterwald, der zu Nobels Heidebad in Nietleben gehört. Sturm „Friederike“ hat Bäume beschädigt und geneigt, so dass der Kletterparcours nicht mehr sicher ist. Er wird um über die Hälfte eingekürzt.
Pächter und Betreiber des Kletterwalds ist die Firma „Schwindelfrei“ aus Köln. Geschäftsführer Raimund Bechtloff wollte, wie er sagt, schon vor dem Sturm die Zusammenarbeit mit Nobel beenden und ihm entweder den Kletterwald verkaufen oder ihn abbauen. Bis Ende Februar soll eine Entscheidung getroffen werden.
Matthias Nobel will Kletterwald am Heidebad erhalten
Für Nobel steht jedenfalls fest, dass der Kletterwald erhalten werden soll. „Ich mache doch jetzt eh schon die Aufräumarbeiten und kümmere mich um alles“, sagt er. „Beim Kletterwald herrscht doch sowieso schon Investitionsstau hoch zehn“. Sollte der Verkauf an Nobel nicht zustande kommen, baut die Kölner Firma ab und sucht sich unter Umständen einen neuen Standort in Halle.
„Wir haben da bereits die Stadt angesprochen“, so Bechtloff. Er schätzt den Standort Halle, würde Nobel aber keine Konkurrenz machen, wenn der den Kletterwald übernimmt. Der Bäderbetreiber lässt sich zudem noch eine Option offen: „Ich hatte bereits darüber nachgedacht, einen anderen Betreiber für einen Kletterwald anzusprechen, der alles nochmal moderner aufzieht.“ (mz)
