Ostrau von Polizei umstellt
Ostrau/MZ. - Mit Hubschraubern, Fährten-Hunden und einem Großaufgebot an Einsatzkräften machten die Beamten seit den Morgenstunden Jagd auf die Verdächtigen, die in der Nacht zu Dienstag auf dem Bahnhof der Gemeinde Stumsdorf (Landkreis Bitterfeld) einen Fahrschein-Automaten aus seiner Verankerung gerissen und gestohlen hatten.
Drei mutmaßliche Täter, darunter zwei Frauen, seien vorläufig festgenommen worden. Die Polizei leitete den spektakulären Großeinsatz ein, weil die Bande den Angaben zufolge mit ähnlichen Fällen in benachbarten Landkreisen in Verbindung gebracht werde.
"Wir haben die Täter, die zunächst mit Autos flüchten konnten, mit einem Hubschrauber seit 2.30 Uhr verfolgt", sagte Dorit Surek, Pressesprecherin im Bundespolizeiamt Halle. Am Ortsrand von Ostrau hätten sich die Verdächtigen schließlich dazu entschlossen, zu Fuß auf ein nahe gelegenes Grundstück zu flüchten, wo dann auch die Handschellen geklickt haben, so Surek.
"Da wir weitere Verdächtige auf dem Grundstück vermuteten, haben wir zusätzliche Einsatzkräfte mit zwei Helikoptern einfliegen lassen." Allerdings habe auch ihre Suche und die eines eingesetzten Fährtenhundes ergebnislos beendet werden müssen. "Wir konnten aber drei Fluchtautos sicherstellen, eins davon war als gestohlen gemeldet", sagte Surek. Unter den Ostrauer Bewohnern herrschte unterdessen Ratlosigkeit darüber, dass "das Dorf förmlich umstellt war", wie Christopher Matthies berichtete.
Nach den Festnahmen seien die Ermittlungen in diesem Fall laut Polizeisprecherin Surek noch nicht abgeschlossen. "In den vergangenen Wochen wurden immer wieder gestohlene Fahrkartenautomaten gemeldet." So seien die Geräte von den Bahnhöfen Klostermansfeld, Sandersleben im Mansfelder Land und vom Bahnhof Stolberg (Landkreis Sangerhausen).
Wie viel Bargeld, auf das es die Täter offenbar abgesehen hatten, dabei gestohlen wurde, ließ Surek mit Blick auf die laufenden Ermittlungen offen. Unterdessen hat die Deutsche Bahn AG für sachdienliche Informationen eine Belohnung in Höhe von 1 000 Euro ausgesetzt. Hinweise nimmt die Bundespolizei unter der Rufnummer 0345 / 1302 110 entgegen.