Oscar-Preisträger in Halle

Halle/MZ/gg/jam. - Etwa 30 Minuten vor ihrem Auftritt zur Eröffnung des Kino-Sommers erhielt die Band einen Anruf: "Quentin Tarantino kommt, er will euer Konzert sehen." Und dann - die ersten zwei Titel waren gespielt - sahen die Rocker den weltberühmten Regisseur, Autor und Schauspieler unter den Zuschauern auf der Peißnitz.

Der in Knoxville (Tennessee) geborene Tarantino startete seine Karriere beim Film bereits im Alter von 16 Jahren. Damals brach er die Schule für eine Schauspielausbildung ab und begann später mit Freunden erste Drehbücher zu schreiben. Der Durchbruch gelang dem Regisseur mit dem Kultfilm "Pulp Fiction", unter anderem mit Schauspieler Bruce Willis. Tarantino erhielt die "Goldene Palme" bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes 1994 und ein Jahr später den Oscar für das beste Original-Drehbuch. Hinzu kommen Nominierungen als bester Regisseur und für den besten Film. Seinen neuestes Werk präsentiert Tarantino zurzeit deutschlandweit: "Death Proof - Todsicher" mit Kurt Russell als psychopathischer Stuntman in der Hauptrolle.

Von dem Konzert in Halle war der Weltstar offensichtlich angetan: Der Kult-Regisseur tanzte zur Musik und suchte die fünf halleschen Rocker noch hinter der Bühne auf. "Man quatschte, genoss das "German Bier" - dann auch noch im "Objekt 5". Am Samstagvormittag verließ der Amerikaner - nach einem Frühstück in der Kleinen Ulrichstraße - wieder die Stadt.

Die Band will aber trotz ihres prominenten Fans auf dem Boden bleiben. Eine Bekannte der Fünf, die Tarantino in Deutschland begleitet, hatte den 44-Jährigen neugierig auf "The Baby Universal" gemacht. "Er fand unsere Musik klasse, das freut uns natürlich", meinte Basser Tobias Lehmann. "Jetzt warten wir ganz ruhig ab, ob sich etwas daraus ergibt."