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Streik im Nahverkehr ÖPNV-Streik: Ab Donnerstag erhebliche Einschränkungen bei der Havag in Halle

Im Tarifkonflikt mit den Arbeitgebern ruft Verdi die Mitarbeiter der Havag zu einer 48-stündigen Arbeitsniederlegung auf. Die findet am Donnerstag und Freitag statt.

Von Dirk Skrzypczak Aktualisiert: 28.02.2024, 16:58
In Halle soll Donnerstag und Freitag wieder gestreikt werden.
In Halle soll Donnerstag und Freitag wieder gestreikt werden. (Foto: Jan Woitas/dpa)

Halle (Saale)/MZ - Die Gewerkschaft Verdi hat die Beschäftigten der Havag am Donnerstag und Freitag zu einem 48-stündigen Warnstreik aufgerufen. Die Havag geht davon aus, dass Busse und Straßenbahnen in den Deports bleiben und alle Linien betroffen sein werden. Nicht davon betroffen sind die Mitarbeiter der PNVG aus Merseburg.

ÖPNV-Streik in Sachsen-Anhalt: Halle für 48 Stunden ohne Bus und Bahn

Statt auf den erfolgreichen Warnstreik am 19. Februar 2024 mit einem verbesserten Angebot zu reagieren, scheine es auf Seiten des Kommunale Arbeitgeberverbandes (KAV) Sachsen-Anhalt weiterhin kein Interesse an einer zügigen Lösung des Tarifkonfliktes zu geben, so Verdi.

„Wer jeden Monat bis zu 500 Euro weniger zahlt, als Beschäftigte in anderen Bundesländern für vergleichbare Tätigkeiten erhalten, kann den Kollegen kaum vorwerfen, dass sie unzufrieden sind. Darauf mit einer Entgeltsteigerung von gerade einmal fünf Prozent, verteilt auf drei Jahre, zu reagieren, ist völlig absurd“, wird Verdi-Verhandlungsführer Paul Schmidt in einer am Montag verschickten Presseerklärung zitiert.

Wirklich absurd werde es, „wenn die Arbeitgeber uns öffentlich vorwerfen, die Tarifverhandlungen zu belasten und die Verkehrswende zu gefährden. Das Gegenteil ist zutreffend“, so Schmidt. Die gezahlten Löhne seien nicht konkurrenzfähig, die Belastung sei extrem. Man brauche endlich massive Investitionen in den ÖPNV – auch und zuvorderst in das Personal. „Ansonsten wird der ÖPNV systematisch gegen die Wand gefahren.“

Klimaaktivisten unterstützen ÖPNV-Streik in Halle

Unterstützt werden die Beschäftigten von Aktivisten des Bündnisses „#wirfahrenzusammen“. Dazu Clara Lecke, Aktivistin in Halle: „Klimakrise und soziale Fragen wurden viel zu lange gegeneinander ausgespielt, damit ist jetzt Schluss. Auch am dritten Streiktag unterstützen wir als Aktive die Beschäftigten in ihrem Kampf für bessere Arbeitsbedingungen, denn uns vereint mehr, als uns trennt.“

Die Arbeitgeber schlagen hingegen eine Einmalzahlung als Inflationsausgleich von 2.000 Euro für 2024 vor. In 2025 soll der Lohn dann um drei Prozent, in 2026 um weitere zwei Prozent steigen.