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  7. ÖPNV-Streik Halle: Verdi bestreikt Nahverkehr ab Donnerstag - Verkehr eingeschränkt

Alle Linien betroffen Verdi bestreikt den Nahverkehr in Halle ab Donnerstagfrüh

Die Gewerkschaft hat Verhandlungen mit der Arbeitgeberseite für gescheitert erklärt. Das hat sofortige Folgen für den Straßenbahn- und Busverkehr in der Stadt .

Von Denny Kleindienst Aktualisiert: 20.03.2024, 18:11
Die Havag wird ab Donnerstagfrüh wieder bestreikt. In Halle wird der Öffentliche Nahverkehr wohl lahmliegen.
Die Havag wird ab Donnerstagfrüh wieder bestreikt. In Halle wird der Öffentliche Nahverkehr wohl lahmliegen. Foto: Steffen Schellhorn

Halle (Saale)/MZ - Am Mittwoch hat die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi die Verhandlungen im kommunalen Nahverkehr in Sachsen-Anhalt für gescheitert erklärt und die Beschäftigten in den Nahverkehrsunternehmen sogleich zum Streik aufgerufen.

Von diesem Donnerstag an ab 2.30 Uhr bis Montagfrüh 1.30 Uhr sind somit auch die Angestellten der Havag in Halle aufgerufen, sich am Warnstreik zu beteiligen. Die Pressestelle der Havag erklärte daraufhin, dass es ab Betriebsbeginn am Donnerstag bis Montagfrüh zu erheblichen Einschränkungen im Linienangebot von Bussen und Bahnen einschließlich dem Move-Mix-Shuttle kommen werde.

ÖPNV-Streik: Auswirkungen auf Berufs- und Schülerverkehr in Halle

Es sei davon auszugehen, dass alle Linien betroffen sein werden und dies Auswirkungen auf Berufs- und Schülerverkehr haben werde. Eltern sollten sich um eine alternative Beförderung ihrer Kinder zur Schule bemühen.

Aktuell informiert die Havag Fahrgäste über ihre Homepage. „Die Verkehrsbetriebe sind bemüht, den Linienbetrieb so schnell wie möglich wiederaufzunehmen.“ Die Havag-Service-Center Rolltreppe und Neustadt sind an den Streiktagen geschlossen. OBS-Buslinien und S-Bahnlinien werden nicht bestreikt.

Verhandlungsseiten finden nicht zueinander

Verdi und der Kommunale Arbeitgeberverband (KAV) Sachsen-Anhalt waren am Mittwoch zur dritten Verhandlungsrunde zusammengekommen. Das vorgelegte Angebot der KAV war aus Sicht der Gewerkschaft nicht hinnehmbar.

Der Verdi-Verhandlungsführer erklärte: „Auf viele unserer Forderungen sind die Arbeitgeber überhaupt nicht oder nur unzureichend eingegangen. Gleichzeitig erwarten sie, dass die Beschäftigten auch zukünftig eine eklatante Lohnlücke zu den benachbarten Bundesländern akzeptieren. Das kommt nicht in Frage.“

Die Verbandsgeschäftsführerin sprach indes von einem stark verbesserten Angebot der Arbeitgeber – mit einer Inflationsprämie von 2.000 Euro und einer Entgeltsteigerung um mindestens zehn Prozent bis Mai 2025. „Diese Reaktion der Gewerkschaft stößt auf völliges Unverständnis und Entrüstung bei den Arbeitgebern“, so die Verbandsgeschäftsführerin.