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Olympiasieger aus Bad Dürrenberg Olympiasieger aus Bad Dürrenberg: Kanut Andreas Ihle beendet Karriere

Von Nico Grünke 28.11.2015, 11:53
Bronze in London mit Martin Hollstein (r.) war der letzte große internationale Erfolg von Andreas Ihle.
Bronze in London mit Martin Hollstein (r.) war der letzte große internationale Erfolg von Andreas Ihle. dpa Lizenz

Halle (Saale) - Vielleicht war es vorauseilende Wehmut. Vor einigen Wochen hatte Andreas Ihle daheim seine alten Medaillen herausgekramt. „Ich habe dabei auch die allererste gefunden, die ich überhaupt gewonnen habe“, erzählt er. Bei der Kreisspartakiade hatte der Kanurennsportler einst Gold geholt - damals in seinem Heimatort Bad Dürrenberg. „1986 war das.“

2008 Olympiasieger in Peking

Es war der Beginn einer großen Karriere, die seit Freitagabend offiziell beendet ist. Beim Sportlerball in Halle wurde Ihle offiziell verabschiedet. Ein würdiger Abgang für den letzten Olympia-Medaillengewinner Sachsen-Anhalts. 2012 in London war das: Bronze zusammen mit Martin Hollstein im K2 über 1.000 Meter. 2008 in Peking holte das Duo Gold.

Gern hätte er in Rio noch einmal angegriffen. Doch Ihle hat den Traum aufgeben müssen: „Es hat einfach nicht mehr gereicht“, sagt er. Nach gesundheitlichen Problemen hatte Ihle den Anschluss verloren. 2013 hatte er einen schweren Bandscheibenvorfall. Ein Jahr später starke Beschwerden mit der Brustmuskulatur. Ihle setzte auf 2015. Mehrere Trainingslager hatte er absolviert, unter anderem in Kalifornien, Florida und Italien.

Dann kam die Enttäuschung bei der Qualifikation im Frühjahr. Da wurde der 36-Jährige nur 15.. „Die jungen Burschen sind eben richtig hungrig.“ Um sich für die WM zu qualifizieren, hätte Ihle Siebter werden müssen. „Und von denen schaffen es über die 1 000-Meter-Strecke wohl nur drei nach Rio.“

Zukunft auf dem Bauernhof?

Das Kapitel ist abgeschlossen. Im März nächsten Jahres scheidet er dann aus der Sportfördergruppe aus. Ihle denkt an die Zeit danach. Womöglich kehrt der gelernte Sozialversicherungsfachangestellte in seinen Beruf zurück. Möglich ist auch, „dass ich auf dem Bauernhof meiner Freundin mitmache, vielleicht im Hofladen arbeite.“

Momentan steht noch der Sport im Mittelpunkt. Am Freitagnachmittag hatte er in Magdeburg trainiert. Danach machte sich Ihle auf nach Halle, um beim „Ball des Sports“ verabschiedet zu werden. Vermutlich die letzte Auszeichnung in seiner großen Karriere. (mz)