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Neuer Eigentümer Neuer Eigentümer: Was hat der Investor mit dem alter Schlachthof vor?

Von Julia Rau 11.10.2017, 08:44
Der Schlachthof steht seit Jahren leer und wird dadurch immer wieder Ziel von Brandstiftern. Erst im September schlugen Flammen aus einem Dach.
Der Schlachthof steht seit Jahren leer und wird dadurch immer wieder Ziel von Brandstiftern. Erst im September schlugen Flammen aus einem Dach. Günter Bauer

Halle (Saale) - Nicht einmal ein Jahr, nachdem Peter zum Felde, Immobilieninvestor aus Niedersachsen, den alten Schlachthof für 1,35 Millionen Euro ersteigert hatte, ist das Gelände schon wieder in neuen Händen. Zum Felde hat das Objekt abgestoßen und vor etwa acht Wochen weiterverkauft. Preis unbekannt. Zu den Gründen lässt der Immobilienunternehmer mitteilen, dass er gerade mehrere Fachmärkte plant und baut. Das „Objekt Alter Schlachthof“ ist dabei anscheinend irgendwie hinten übergefallen. Ein befreundetes Unternehmen soll sich nun darum kümmern.

Das Areal am Güterbahnhof mit weitläufigen Markthallen, Wasserturm und Verwaltungsgebäude, das seit Jahren leise zerfällt, ist nun unter den Fittichen von Immobilienentwickler Karl-Heinz Zehentner aus Weimar. „Das Gelände hat ein unheimliches Potenzial, was Handel angeht, die Stahlträger sind praktisch prädestiniert für eine Markthalle oder ähnliches“, sagt der Investor gegenüber der MZ.

Architekten arbeiten verschiedenen Ideen für den Schlachthof aus

Gerade erarbeiteten Architekten verschiedenen Ideen für den Schlachthof aus. Während zum Felde ein Fachmarktzentrum plante, setzt Zehentner auf unterschiedlichen Handel, „auch im Bereich Lebensmittel zum Beispiel“, wie er sagt. Außerdem will er Kulturschaffende ansprechen. Inwieweit Künstler später in das Vorhaben oder die neuen Flächen involviert werden, ließ er noch offen.

„Das Projekt ist eine große Nummer, die Umsetzung wird einige Jahre dauern. Ohne die Zustimmung der Stadt geht es natürlich aber nicht.“ Aha! Genau die wurde dem Investor zuletzt für ein anderes Projekt in der Saalestadt nicht erteilt. Die Immobilienentwickler Zehentner und die Primus Immobilieninvest hatten kürzlich vom Stadtrat eine Absage zum Bau eines Rewe mit Drogerie und Café in Ammendorf kassiert.

In der nächsten Stadtratssitzung kommt Schlachthof wieder auf die Tagesordnung

Mit einer Stimmgleichheit wurde das Vorhaben nach sechs Jahren (!) Planung und Vorbereitungszeit gekippt. Kein gutes Zeichen an die Investoren, die in den nächsten Jahren in Halle mit dem verfallenden Schlachthof ein echtes Mammutprojekt in Angriff nehmen. Das findet wohl auch Oberbürgermeister Bernd Wiegand (parteilos) und hat Widerspruch gegen die Ablehnung des Nahversorgungszentrums in Ammendorf eingelegt. „Investoren werden abgeschreckt“, sagte er in der Beigeordnetenkonferenz am Dienstag zur Begründung.

In der nächsten Stadtratssitzung kommt das Thema wieder auf die Tagesordnung. Zehentner habe so eine Hängepartie wie beim Rewe noch nie erlebt. Er hofft nun für das Großprojekt Schlachthof dennoch auf eine gute, verlässliche Zusammenarbeit mit der Stadt. (mz)