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Neue Großbaustelle bei Halle Neue Großbaustelle bei Halle: Wird die A14 zur Staufalle?

Von Dirk Skrzypczak 17.08.2017, 03:02
Christoph Krelle (links), Fachbereichsleiter Autobahn-Betrieb in Sachsen-Anhalt, mit Uwe Zwanzig, Leiter der Autobahnmeisterei Peißen an der A14.
Christoph Krelle (links), Fachbereichsleiter Autobahn-Betrieb in Sachsen-Anhalt, mit Uwe Zwanzig, Leiter der Autobahnmeisterei Peißen an der A14. Dirk Skrzypczak

Halle (Saale) - Uwe Zwanzig, Chef der Autobahnmeisterei in Peißen, greift zum Handy und ruft in der Verkehrsmanagement-Zentrale des Landes an, die vor den Toren Halles ihren Sitz hat. Plötzlich leuchtet eine Stauwarnung auf den großen Hinweistafeln des fünf Meter hohen Schilderwagens auf, der kurz vor der Anschlussstelle Halle-Ost auf der A 14 in Richtung Magdeburg steht. Es ist ein Test vor dem scharfen Start an diesem Donnerstag.

Dann beginnt auf einer Länge von zwei Kilometern die Erneuerung der Richtungsfahrbahn Magdeburg am Knoten Peißen. Und der Respekt ist groß, auch bei den Planern in der Landesstraßenbaubehörde (LSBB). „Peißen gehört zu den am stärksten frequentierten Autobahnanschlussstellen in Sachsen-Anhalt. Entsprechend intensiv waren die Vorbereitungen“, sagt Christoph Krelle, Fachbereichsleiter in der LSBB für den Autobahnbetrieb in Sachsen-Anhalt. Bis November wird gebaut, die Kosten liegen bei 1,8 Millionen Euro.

A14 bei Halle: Drei Fahrspuren Richtung Magdeburg auf eine verengt

Zunächst wird in den nächsten beiden Wochen die Baustelle eingerichtet. „Vermutlich wird das die kniffligste Zeit in der Bauphase“, glaubt Autobahnmeister Zwanzig. Kurz vor Peißen werden die drei Fahrspuren Richtung Magdeburg auf eine verengt. Das birgt fast schon eine Staugarantie in sich. In Richtung Dresden steht in der Baustelle ebenfalls nur eine Spur zur Verfügung.

Bis zum 4. September können am Anschluss Peißen aber noch alle Auf- und Abfahrten benutzt werden, ab diesem Zeitpunkt kann die Autobahn in Richtung Magdeburg in Peißen dann nicht mehr verlassen werden, wird die Fahrbahn auf die Gegenseite verschwenkt. Kleiner Lichtblick: Immerhin rollt der Verkehr Richtung Nordwesten dann auf zwei provisorischen Spuren, retour bleibt es bei einer Fahrbahn.

Sicherheit für den Straßenverkehr und die Leistungsfähigkeit der Autobahn

„Für uns sind zwei Aspekte wichtig: die Sicherheit für den Straßenverkehr und die Leistungsfähigkeit der Autobahn“, erklärt Krelle. Durchschnittlich wird die A 14 von 48.000 Fahrzeugen pro Tag genutzt, der Anteil des Schwerlastverkehrs liegt bei 24 Prozent und damit deutlich über dem Bundesdurchschnitt (19 Prozent). Die größte Angst haben Verkehrsteilnehmer vor Unfällen am Stauende, vor allem dann, wenn Brummis nicht rechtzeitig bremsen.

„Es ist unser Ziel, genau diese Gefahrensituationen an Stauenden zu minimieren“, sagt Krelle. Sollte es zum Stau an der neuen Baustelle kommen, werden schon am Schkeuditzer Kreuz elektronische Vorwarner auf der A9 sowie auf der A14 zwischen Flughafen und dem Kreuz aktiviert. „So können wir frühzeitig informieren.“

Die größten Probleme zu Beginn der Bauarbeiten

Die gleiche Funktion erfüllt der Schilderwagen bei Halle-Ost, der vier Kilometer vor der Baustelle steht und bei Bedarf drei Informationen liefern kann: neben der Stauwarnung noch die zulässige Höchstgeschwindigkeit und die Länge des Staus. „Unseren Erfahrungen zufolge gibt es die größten Probleme zu Beginn der Bauarbeiten, danach rüttelt sich der Verkehr zurecht“, sagt Krelle.

Wer etwa als Pendler vom Südosten aus über die A 14 nach Halle wolle, werde sich seine Wege schon suchen. Allerdings ist eines auch klar: Ist die Autobahn dicht, steht die Saalestadt vor einem Kollaps. Durch die großen innerstädtischen Baustellen ist Halle nicht in der Lage, noch mehr Fahrzeuge aufzunehmen. „Aus diesem Grund würden wir über die Leitsysteme am Schkeuditzer Kreuz dann großräumige Umfahrungen vorschlagen. Ob sich die Leute daran halten, wissen wir nicht. Da können wir nur auf Vernunft setzen, denn die Tafeln leuchten nur, wenn es notwendig ist“, sagt Krelle.

Das Autobahnteilstück bei Peißen, das neuen Gussasphalt bekommt, sei übrigens verschlissen, erklärt Zwanzig. „Die Fahrbahn ist 15 Jahre alt und hat ihr Lebensalter einfach erreicht.“ (mz)