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Naturschutz Naturschutz: Friseur-Termin für die alte Eiche

Von Michael Tempel 04.11.2002, 19:07

Dammendorf/MZ. - Im Auftrag der Unteren Naturschutzbehörde des Landratsamtes wurden nämlich Pflegemaßnahmen wie Kronenverschnitt, Totholzbeseitigung oder Wundbehandlung an den Gewächsen durchgeführt. Ziel dieser Arbeiten war es, gesunde und vor allem verkehrssichere Bäume zu erhalten, so die Mitteilung. Insgesamt suchten die Mitarbeiter der beauftragten Firma 50 Bäume auf. Darunter neben Eichen auch eine Platane, Rot- und Blutbuchen, eine Trauerweide, eine Esche sowie zahlreiche Winterlinden.

Letztere sind zahlenmäßig am meisten vertreten unter den denkmalgeschützten Bäumen. Denn in der Winterlinden-Allee in Oppin standen insgesamt 28 dieser Gehölze. Nach der Pflegeaktion sind es aber sieben Linden weniger. "Eine Fällung dieser Bäume machte sich leider erforderlich, da sie stark geschädigt waren", heißt es in der Mitteilung. Der Vitalitätsverlust der Bäume äußere sich durch Gehölzschäden sowie ausgeprägtes Aststerben.

Gute Nachrichten gibt es indes für die Dammendorfer: "Die Stieleiche im Park ist kerngesund", sagt Landratsamts-Sprecherin Brigitte Kasimir. Ihrer Auskunft nach ist der alte Baum 25 Meter hoch, hat einen Kronendurchmesser von 26 Metern und verfügt über einen Stamm-Umfang von 5,9 Metern. Die alte Eiche von Dammendorf (der Ort gehört zur Gemeinde Schwerz) wurde einst vom damaligen Guts- und Parkbesitzer gepflanzt. In einer Hinsicht denken die rund 250 Dorfbewohner mit Wehmut an den Baum: Bis zum Jahr 2000 wurde an seinem Fuße das traditionelle Parkfest ausgetragen. Weil jedoch die Tanzdiele aus Beton und eine für die Feste genutzte Baracke entfernt worden sind, findet das Fest seitdem vor dem Feuerwehrgebäude statt. "Die Tanzdiele hat etwa ein Drittel des Wurzelbereichs der Eiche bedeckt", sagt der neue Besitzer des benachbarten Gutes, Günther Knoop. Schäden an dem Baum seien so nicht auszuschließen gewesen.

Nicht ganz auszuschließen ist aber auch, dass das Fest an seinen alten Austragungsort zurückkehrt. "Es ist in der Überlegung", bestätigt Schwerz' Bürgermeisterin Beate Bunge (parteilos). "Aber die gastronomische Versorgung und angemessene sanitäre Bedingungen an der Eiche zu organisieren, ist nicht einfach." Letztlich müsse das der Feuerwehrverein entscheiden, der das Parkfest jährlich veranstaltet.