Närrisches Treiben in Teutschenthal Närrisches Treiben in Teutschenthal: Und täglich tanzt die Garde
Teutschenthal/MZ. - Freilich sind die Karnevalisten nicht in einer Art Frohsinns-Zeitschleife gefangen. Sie müssen ihr Programm so oft wiederholen, weil in Teutschenthal der Karneval sehr beliebt ist, der Saal im Kulturzentrum aber nur 450 Gästen Platz bietet. "Wir kriegen hier das gesamte Publikum nicht auf einmal rein", begründete TCC-Präsident Volker Oehlschläger die Feier-Reihe. "Und unser Programm ist jedesmal identisch, damit sich niemand beleidigt fühlt." Am vergangenen Freitag stieg die erste Narren-Party, am Samstag die zweite, am kommenden Wochenende - freitags und samstags - folgen Teil drei und vier, bis schließlich am Rosenmontag die fünfte und letzte Karnevalssitzung ansteht.
Der Verdacht liegt nahe, dass sich nicht nur unter den Akteuren, sondern auch unter den Gästen Wiederholungstäter finden: Schließlich kann sich das fast drei Stunden dauernde Programm - alle Akteure sind TCC-Mitglieder - sehen lassen. Es ist alles dabei, was der Narren Herz begehrt: Die jungen Frauen der Prinzengarde zum Beispiel lassen beim klassischen Gardetanz die Beine fliegen und zeigen - in Anlehnung an die West-Side-Story - modernen Jazztanz. Männerballett darf bei keiner Narren-Feier fehlen; in Teutschenthal tanzen gestandene Saalkreis-Bewohner gleich in zwei Nummern. Und auch die Narren-Kanzel, die Bütt, fehlt nicht. Darin unterhält etwa Marlies Rexhaus als "Karnevals-Hasserin" - und traut sich, die TCC-Kollegen auf den Arm zu nehmen: "Narren bewegen sich in Polonaisen, als hätten sie Gehirnprothesen."
Auch wenn sie fünfmal auftreten, so kennen doch keineswegs alle TCC-Akteure hinterher das Programm in- und auswendig. Wie Präsident Oehlschläger, der als Mitglied des Elferrats zwar auf der Bühne sitzt, aber im Rücken der Akteure: "Richtig sehe ich das Programm erst auf Video. Ich sehe das hier oben ja nur von hinten."