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Stimmung an der Schwemme Nach zwei Jahren Zwangspause: Hallenser feiern wieder Hansefest

Der diesjährige Ausweichplatz könnte sogar zur Dauerlösung werden.

Aktualisiert: 23.05.2022, 15:40
Musik auf der Wiese: Die Big Ben Dixi Band spielt auf.
Musik auf der Wiese: Die Big Ben Dixi Band spielt auf. (Foto: Annette Herold-Stolze)

Halle (Saale)/MZ - Eines steht fest: Wulfgan von der Kabelske muss ein Mann der deutlichen Worte gewesen sein - wenn es ihn überhaupt gab. Beim Hansefest jedenfalls war Jan Berger als der Mann zu erleben, der zu Halles Roland geworden sein könnte. Wer nach Inkrafttreten der überlieferten „Magna Charta hallensis“ noch ohne Erlaubnis Salz sieden würde, werde eingesalzen und gepökelt wie eine Ente, donnerte Wulfgan den am Sonnabend Besuchern des Hansefestes entgegen.

Jan Berger gehört zur Theatergruppe Pax Domini, die seit Jahren mit dem Hanseverein zusammenarbeitet. Und so war es keine Frage, dass die Schauspieler mit von der Partie waren, als nach zweijähriger Zwangspause wieder zu dem Fest eingeladen wurde - wegen der dort laufenden Bauarbeiten nicht ans Riveufer, sondern auf den Platz zwischen Hansekontor und Schwemme. Der Ausweichplatz könnte zur Dauerlösung werden, kündigte Vorstandsmitglied Hans-Dieter Wunder an. Er hatte am Vormittag gerade stellvertretend den Romanikpreis 2022 in Gold entgegen genommen - für das Projekt des Hansevereins, von 2015 bis 2021 historisch rekonstruierte Schiffsreisen von Dom zu Dom auf den Spuren des Merseburger Bischofs Thietmar zu veranstalten. Im nächsten Jahr soll die Auszeichnungsveranstaltung in Halle stattfinden, und Wunder kündigt eine Verbindung mit dem Hansefest an. Um mehr Fläche zu haben, solle dann auch der Salzgrafenplatz für das Familienfest genutzt werden.

Viele Familien waren schon bei der diesjährigen Ausgabe dabei. Auch am Stand des halleschen Marinevereins. Ilja aus der Ukraine, mit seiner Mutter Tetjana - die ihren Nachnamen für sich behalten wollte - beim Hansefest, zum Beispiel hatte jede Menge Spaß beim Knoten üben. Und Wolfgang Thielicke und Helmut Gängel, beide sind früher zur See gefahren und im Marineverein aktiv, waren mit ebensoviel Vergnügen dabei, kleinen und großen Besuchern zu zeigen, wie man Seemannsknoten eigentlich macht.