Nach Skandal um Ex-Vorstand Kübler Nach Skandal um Ex-Vorstand Kübler: Volksbank Halle tauscht den Aufsichtsrat aus

Halle (Saale) - Nach dem Skandal um den früheren Chef der Volksbank Halle, Manfred Kübler, ist der Aufsichtsrat des halleschen Kreditinstituts teilweise ausgetauscht worden. Zudem wurde die Zahl der Mitglieder in dem Kontrollgremium von zehn auf neun reduziert.
In den Aufsichtsrat sind nun unter anderem der Präsident der Handwerkskammer Thomas Keindorf und der bekannte Insolvenzverwalter Prof. Lucas Flöther gewählt worden. Drei frühere Aufsichtsräte verloren dagegen ihre Posten, obwohl sie erneut kandidierten. Sie hatten auf einer außerordentlichen Vertreterversammlung vor wenigen Tagen keinen ausreichenden Rückhalt mehr. Offenbar gab der eine oder andere Vertreter ihnen auch eine Mitschuld an den Vorgängen um Ex-Bankchef Kübler.
Er hatte laut mehreren Prüfberichten von seiner eigenen Bank Kredite in Höhe von 1,3 Millionen Euro ohne Sicherheiten erhalten. Zudem sei seine Vorstandsvergütung mit rund 700.000 Euro brutto pro Jahr unangemessen hoch. Weitere Vorwürfe: Bei 19 Reisen von Kübler auf Firmenkosten in den Jahren 2013 und 2014 fehle jeder dienstliche Anlass. Zudem ist Kübler im Jahr 2007 schon in seiner Zeit als Vorstandsvorsitzender wegen Steuerhinterziehung zu einem Jahr Haft, ausgesetzt auf drei Jahre zur Bewährung, verurteilt worden. Im August vergangenen Jahres war Kübler fristlos entlassen worden.
Die Aufarbeitung des Skandals ist derweil noch nicht abgeschlossen. Die Bank arbeite hier eng mit der Bankenaufsicht Bafin und dem zuständigen Genossenschaftsverband zusammen, sagte gestern Vorstandsmitglied Ines Schotte der MZ. Unter anderem gehe es noch darum zu ermitteln, welcher Schaden der Bank möglicherweise entstanden ist. Wann dieser Prozess abgeschlossen ist, dazu machte Schotte keine Angaben. (mz)

