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Nach Hochhausbrand in Halle-Neustadt Nach Hochhausbrand in Halle-Neustadt: Mieter können nicht in Wohnungen zurück

Von Maximilian Mühlens 07.08.2018, 09:45
Das Treppenhaus zeigt die enorme Zerstörung bei dem verheerenden Wohnhausbrand.
Das Treppenhaus zeigt die enorme Zerstörung bei dem verheerenden Wohnhausbrand. Johannes Stein

Halle (Saale) - Das Flammeninferno, das in der Nacht zu Samstag in einem Hochhaus in Halle-Neustadt für Angst und Schrecken sorgte und bei dem 30 Bewohner verletzt worden waren, hat für die Mieter unangenehme Folgen. Die Anwohner können derzeit nicht über das betroffene Treppenhaus in ihre Wohnungen zurückkehren. Zwar wurden die Wohnungen bei dem verheerenden Brand nicht in Mitleidenschaft gezogen, dafür aber das Treppenhaus und viele der Wohnungstüren.

„Es sind 22 Wohnungen betroffen“, erklärte Rolf-Dieter Grass, Pressesprecher des Hauseigentümers Adler Real Estate. Die Feuerwehr sei nach seinen Angaben derzeit noch mit Schadstoffprüfungen beschäftigt. Erst wenn diese abgeschlossen sind, kann die Feuerwehr die Wohnungen freigeben - was relativ kurzfristig geschehen könnte. „Wenn die Feuerwehr ihr Einverständnis gibt, können die Mieter zwar in ihre Wohnungen zurück, müssten aber ein Treppenhaus in Kauf nehmen, das Brandspuren aufweist“, so Grass zur MZ.

Hochhausbrand in Halle-Neustadt: Schaden zwischen 150.000 und 200.000 Euro

Insgesamt sei ein Schaden zwischen 150.000 und 200.000 Euro entstanden. Die Renovierung werde mindestens zwei Monate in Anspruch nehmen. Am Dach muss die direkte Umgebung des Rauchabzuges repariert werden. Dort waren in der Brandnacht hohe Flammen zu sehen.

Allen betroffenen Mietern bietet Adler Real Estate deshalb bis zur „endgültigen Renovierung“ nun Ersatzwohnungen in Halle an. „Wie wir vom Hausmeister vernommen haben, möchten zahlreiche Mieter aber offenbar so rasch wie möglich wieder in ihre Wohnungen zurück“, erklärte Rolf-Dieter Grass. Viele der betroffenen Anwohner seien derweil bei Familie und Freunden untergekommen.

Hochhausbrand in Halle-Neustadt: „Das Treppenhaus sieht sehr schlimm aus.“

Stefan Barths Mutter wohnt im fünften Stock des Hochhauses und hat von dem Unglück kaum etwas mitbekommen. „Sie ist schwerhörig und hat, als es quasi vorbei war, ihre Tür geöffnet. Da stand dann ein Feuerwehrmann, der ihr sagte, sie soll schnell wieder die Tür schließen und lüften“, so Barth. Um 0.30 Uhr hat ihn dann seine Mutter angerufen und von dem Feuer berichtet.

Am Samstag sei er von Berlin aus nach Halle gefahren, um seine Mutter abzuholen. „Das Treppenhaus sieht sehr schlimm aus. Sowas habe ich noch nicht gesehen. Das Türschloss der Wohnungstür meiner Mutter ist geschmolzen“, so Barth. Wäre die Feuerwehr später gekommen, hätte das alles ganz anders ausgehen können, ist sich Stefan Barth sicher. „Die Türen haben die Flammen zum Glück zurückgehalten“, sagt Barth.

Hochhausbrand in Halle-Neustadt: Brandschutztürenhaben Wohnungen vor Feuer geschützt

Dem kann Rolf-Dieter Grass nur zustimmen. „Die Brandschutztüren haben genau das bewirkt, was sie bewirken sollen. Sie haben die Wohnungen zuverlässig vor dem Brand geschützt“, so der Pressesprecher des Hauseigentümers. Nun müssen diese aber ausgetauscht werden.

Die Polizei, die von Brandstiftung ausgeht, sucht indes Zeugen, die Verdächtiges beobachtet haben. Wie die Polizeidirektion Sachsen-Anhalt Süd am Montag mitteilte, haben die Kriminaltechniker die Sicherung der Spuren am Brandort abgeschlossen. Das Landeskriminalamt sei bei den Ermittlungen mit eingebunden. Darüber hinaus würden die Befragungen von Bewohnern und Anwohnern aus der Nachbarschaft fortgesetzt.

››Hinweise, die im Zusammenhang mit dem Brand stehen, nimmt die Polizeidirektion unter der Rufnummer 0345/2241291 entgegen. (mz.)