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Havag reagiert Nach Beschwerden über verschmutzte Wartehäuschen - Putzalarm an Haltestellen in Halle

Die Havag reagiert auf Beschwerden über verschmutzte Wartehäuschen in der Stadt und will mit einer großen Aktion für Ordnung und Sauberkeit werben.

Von Dirk Skrzypczak 25.08.2021, 13:03
Während der mehrtägigen Aktion ?Putzalarm? werden auch die Wartehäuschen auf Vordermann gebracht.
Während der mehrtägigen Aktion ?Putzalarm? werden auch die Wartehäuschen auf Vordermann gebracht. (Foto: Silvio Kison)

Halle (Saale)/MZ - Der Platz vor dem Steintor ist einer der verkehrsreichsten Knoten in Halle - und seit der Umgestaltung im Rahmen des Stadtbahnprogramms auch attraktiv. Und doch hat die Havag mit dem Areal ein Problem, genauer gesagt mit den Haltestellen. „Uns erreichen immer wieder Beschwerden und Hinweise von Fahrgästen, weil die Haltestellen schmutzig sind“, sagt Maximilian Ulbricht, Haltestellenmanager im städtischen Verkehrsbetrieb.

Und weil nicht nur am Steintor Ordnung und Sicherheit in und rund um die Wartehäuschen zu wünschen übrig lassen, hat die Havag mit ihren Partnern die Aktion „Putzalarm“ gestartet. Zuzüglich zu den turnusmäßigen Reinigungen sollen bis Freitag so viele Haltestellen wie möglich auf Vordermann gebracht werden. Man verbinde damit auch eine Botschaft, sagt Havag-Vorstand Vinzenz Schwarz: „Wir empfangen unsere Kunden als Gäste und bitten sie, dass sie sich auch so verhalten.“

Etwa 790 Haltestellen der Havag im Stadtgebiet

Etwa 790 Haltestellen fahren die Busse und Bahnen der Havag im Stadtgebiet an. 350 dieser Ein- und Ausstiege entfallen auf die Tram und befinden sich seit dem 1. Januar 2019 komplett im Besitz des kommunalen Unternehmens. Ein Teil der Haltestellen gehörte zuvor den Werbeprofis von Ströer, waren in ihrer Beschaffenheit aber auf die Darstellung der Reklame ausgelegt - weniger auf den Fahrgastservice. „Haltestellen sind so etwas wie die erste Adresse für unsere Kunden. Deshalb ist es uns auch wichtig, dass wir dort eine vernünftige Qualität anbieten“, sagt der Havag-Chef. Bei den Bushaltestellen wiederum verteilen sich die Eigentumsrechte auf Havag und Stadt.

Eine Spezialfirma reinigt am Steintor die Platten im Bereich der Haltestellen. Sie arbeitet im Auftrag der HWS, die für die ?Bodenpflege? zuständig ist.
Eine Spezialfirma reinigt am Steintor die Platten im Bereich der Haltestellen. Sie arbeitet im Auftrag der HWS, die für die ?Bodenpflege? zuständig ist.
(Foto: Silvio Kison)

Über Postkarten, die beispielsweise in Bahnen auslagen, und online konnten Nutzer des ÖPNV ihre Meinungen zu den Haltestellen sagen - mit einem für die Havag durchaus überraschenden Fazit. „Mit der Ausstattung ist die große Mehrheit zufrieden, das hatten wir so nicht erwartet. Ordnung und Sauberkeit werden allerdings kritisiert“, sagt Schwarz. Die Havag hat Verträge mit der Stadtwirtschaft HWS und der Servicegesellschaft SGS geschlossen. Alle 21 Tagen werden die Haltepunkte einer Grundreinigung unterzogen.

Team „Feger und Sammler“ auf Patrouille

Zudem ist das Team „Feger und Sammler“ auf Patrouille, quasi eine schnelle Eingreiftruppe, die beispielsweise von der Leitstelle alarmiert wird, sollte es an Haltestellen Probleme geben. Und die gibt es mitunter zur Genüge: Zerkratzte oder zerstörte Scheiben, Graffiti-Schmierereien, Aufkleber, Müll: „Es gibt auch Personen, die Haltestellen mit öffentlichen Toiletten verwechseln“, erzählt Ulbricht. Mit der Aktion „Putzalarm“, an der sich auch HWS und SGS beteiligen, wolle man die Menschen in Halle sensibilisieren, auf mehr Ordnung zu achten. Neben dem Steintor gehören aktuell die Haltestellen im Tunnel am Hauptbahnhof, am Rennbahnkreuz und in Neustadt zu den Sorgenkindern, so Ulbricht.

Unterdessen will die Havag weiter in die Wartezonen investieren. 50 Haltestellen verfügen über optische und akustische Informationssysteme. 24 weitere Standorte sollen nachgerüstet werden. Zudem setzt die Havag auf neue Stelen, wie Schwarz berichtet. Sie sind 3,10 Meter hoch und vereinen alle Infos. Noch im Oktober soll der erste dieser „Türme“ aufgestellt werden.