MZ vor Ort am Hansering: MZ vor Ort am Hansering: Wegfall der Parkplätze heftig beklagt

Halle/MZ. - Dieter Tröger trauert vor allem um seinen Parkplatz, für den er einen bis 2004 geltenden Parkausweis besitzt. "Was soll ich noch mit dem Berechtigungsschein, wenn die Parkplätze, wie öffentlich angekündigt, wegfallen?" Am meisten stört es ihn, dass die Stadt so lapidar auf die Tiefgarage verweist, in die man sein Fahrzeug ja stellen könne. "Das ist doch viel teurer als die Gebühr für einen Anwohner-Parkausweis." Noch drastischere Worte findet Konrad Nichter. "Blanke Abzocke" sei das, wenn die Stadt die Nutzung des Parkhauses anbiete. Nach seiner Überzeugung werden ab Montag nicht mehr Autofahrer als bisher in der Tiefgarage parken. "Und damit verschärft sich die ohnehin schlechte Parksituation in der Stadt weiter."

Als ein "Ding der Unmöglichkeit" empfindet Klaus Schmeißer den nahezu zeitgleichen Ausbau der Schmeerstraße, der Rannischen Straße und des Hanserings. Er wohne "eingekeilt" in diesen Baubereichen, in der Großen Brauhausstraße. "Man weiß bald gar nicht mehr, wo man mit dem Auto lang fahren soll." Er frage sich, warum die Stadt die Baumaßnahmen nicht in Etappen durchführen kann.

Christine Kösterke plagen ganz andere Sorgen. "Die Hansering-Passage ist eh schon tot und jetzt noch die Baustelle", klagt die Angestellte des Geschäfts "Die Zahnbürste". Ihre Chefin rechne damit, dass etliche Kunden nicht mehr kommen werden, wenn der Gehsteig aufgerissen ist. Auch der Wegfall von Parkmöglichkeiten und die fehlende Sicht aufs Schaufenster würden sich wohl negativ auswirken.

Ilona Klepzig von der gleichnamigen Konditorei am Hansering dagegen freut sich, dass neue Gehwegplatten gelegt werden. Angst vor Kundenrückgang habe sie nicht. "Es gab schon viele Baustellen vor dem Geschäft. Die Kunden haben uns trotzdem die Treue gehalten."