Mit Kung Fu und Trommeln gegen Schulhofprügelei
HALLE/MZ. - Auch die Akteure auf der Bühne waren allesamt Kinder und Jugendliche - Schüler der Kooperativen Gesamtschulen (KGS) "Humboldt" und "Hutten".
Mit dem Musical-Projekt, aber auch als Kampfsporttrainer will Initiator Chu-Tan Cuong Jugendlichen vermitteln, dass Anerkennung und Respekt in der Clique nicht durch Gewalt und Aggression, sondern durch Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten erlangt werden. "Wer Respekt haben will, muss ihn sich durch hartes Training erarbeiten, nicht durch Prügelei", so Cuong.
Nun plant Kung-Fu-Großmeister Cuong, weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt unter anderem durch TV-Auftritte bei "Wetten das?", eine Fortsetzung von "Fight on Stage". Dafür sucht Cuong wieder tanz-, musik-und sportbegeisterte junge Leute, dieses Mal von allen Schulen. "Es ist nicht wichtig, etwas perfekt zu beherrschen, sondern dass die Kinder und Jugendlichen sich begeistern können", erklärt Cuong. Ob Handstand, eine tolle Stimme, Talent beim Trommeln oder als Schauspieler - jeder sei gefragt. Ab März können sich die Jugendlichen bei Cuong, der übrigens selbst sowohl als Kampfsportler als auch als hervorragender Gitarrist mit Ausbildung an der Musikhochschule Weimar beeindruckt und außerdem ein Juristendiplom in der Tasche hat, anmelden. Er selbst werde in den nächsten Wochen außerdem an Schulen in Halle und im Saalekreis auf Talentsuche gehen. "Nachdem ich weiß, welche Begabungen und Talente die Kinder mitbringen, schreibe ich dann das Drehbuch für das Musical", so der dreifache Familienvater. Im Unterschied zur ersten Aufführung von "Fight on Stage" sollen in diesem Jahr die Fortschritte der Kinder innerhalb des für ein halbes Jahr veranschlagten Probenzeitraums per Video festgehalten werden. "Zur Vorstellung im Oktober werden zunächst die ersten Versuche der einzelnen jungen Darsteller über die Leinwand flimmern, und erst dann beginnt das Stück", so die Idee des Kung-Ku-Großmeisters. Damit wolle er die erfolgreiche Entwicklung der Akteure dokumentieren und sichtbar machen. "Die Kinder sind doch stolz, wenn sie etwas gelernt haben und das zeigen dürfen", erklärt der Trainer. Vor allem Kinder aus sozial schwachen Familien sei dies wichtig. Vor den Sommerferien plant Cuong ein weiteres Anti-Gewalt-Projekt für Grundschulkinder, außerdem leitet er seit langem als bildungsbezogenes Projekt ein Anti-Aggressions-Training an der KGS "Humboldt".