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Mischwerk krönt die Investitionen

Von RALF BÖHME 24.09.2008, 16:15

LÖBEJÜN/MZ. - Jüngstes Beispiel ist ein neues Mischwerk. Sachsen-Anhalts Ministerpräsidenten Wolfgang Böhmer (CDU) gab am Mittwoch die Anlage für den Betrieb frei. Die Löbejüner Schützengilde schoss dazu ein zünftiges Salut.

Das Mischwerk, das seit März angefahren wurde, produziert Asphalte in Spitzenqualitäten. Die Investitionssumme bezifferte Geschäftsführer Mathias Kutz mit 4,5 Millionen Euro. Ihm zufolge ist das Material aus dieser Anlage geeignet, um höchsten Beanspruchungen standzuhalten. So habe man für den Ausbau des Flughafens Leipzig-Halle zugeliefert und beste Referenzen erhalten.

Jetzt zahle es sich aus, dass das Unternehmen frühzeitig den Schulterschluss mit der Forschung hergestellt habe. Partner der Fachhochschule in Braunschweig halfen ihm zufolge bei der Entwicklung neuer Asphalt-Rezepturen. Dabei habe man maximale Vorteile aus der Beschaffenheit des Löbejüner Porphyrs gezogen. Entsprechend der Dosierung entstehe beispielsweise ein besonders heller Straßenbelag. Manche Lampe würde damit überflüssig, die Kommunen könnten so kräftig bei der Lichtenergie sparen. Die Haltbarkeit des Löbejüner Asphalts, so unterstrich Kutz, liege weit über dem Durchschnitt. Ihm zufolge könnte sich die Erfolgsgeschichte noch lange fortsetzen. Die Eigentümer-Familien, die mit dem Mischwerk das Tochterunternehmen Hell-As betreiben, besitzen die Abbaurechte für mehr als 100 Millionen Tonnen Porphyr.

Für Ministerpräsident Wolfgang Böhmer ist das neue Mischwerk ein "Symbol der Innovation". Die Unternehmer hätten neue Lösungen gefunden und sich mit ihren Ideen auch durchgesetzt. "So etwas tut Sachsen-Anhalt gut", sagte Böhmer. In diesem Zusammenhang setzte sich der Regierungschef dafür ein, den einheimischen Asphalt auch im Lande einzusetzen. Sein Gedanke: "Die Löbejüner brauchen jetzt Referenz-Strecken, um auf den Märkten punkten zu können."

Löbejüns Bürgermeister Thomas Madl (CDU) wertete die Investition als gelungene Fortsetzung einer 500-jährigen Bergbautradition. Dass der Stadtrat das Mischwerk befürwortet habe, sei eine gute Entscheidung gewesen. Befürchtungen, einer zusätzlichen Belastung der Umwelt durch Lärm oder Abgase, hätten sich offenbar nicht bestätigt. Madl: "Mir ist keine einzige Beschwerde bekannt, obwohl die Produktion schon seit einiger Zeit läuft." Die bis zu 33 Meter hohe Anlage störe auch nicht das Landschaftsbild, weil sie quasi am Stadtrand und mitten im Steinbruch stehe. Tempo-Beschränkungen und Hinweisschilder würden zudem helfen, die zunehmende Verkehrsbelastung zu meistern. Gleichzeitig dränge Löbejün den Saalekreis, die Straße zwischen der Stadt und der A 14 auszubauen. Landrat Frank Bannert (CDU) äußerte sich optimistisch, dass die Trasse bis 2012 erneuert werde - möglicherweise sogar mit Asphalt aus Löbejün.