Nicht nur bei Zahlen talentiert: Mathe-Olympiade: Dieser junge Hallenser ist ein echtes Mathe-Ass

Halle (Saale) - Gleichungen, die anderen Leuten Kopfzerbrechen bereiten, löst Lennart Schliebe mit Leichtigkeit. Der 15-Jährige ist wohl das, was man landläufig als Mathe-Ass bezeichnet. Immerhin machte er bei der diesjährigen Landesmatheolympiade in Magdeburg den zweiten Platz in seiner Altersklasse. Und fährt deshalb im Juni zur Mathematik-Bundesolympiade nach Würzburg. Dort tritt Sachsen-Anhalt mit einem Team aus insgesamt zwölf Schülern an, die in ihren jeweiligen Klassenstufen gegen Jugendliche aus den 15 anderen Bundesländern in dem Wettkampf an den Start gehen.

„An zwei Tagen haben wir dann jeweils viereinhalb Stunden Zeit, um die Aufgaben zu lösen“, erklärt Lennart Schliebe. Die kommen aus allen möglichen Bereichen des Faches. „Zum Beispiel Algebra oder Geometrie“, so der Neuntklässler. Reicht es denn, einfach nur im Schulunterricht gut aufzupassen oder muss er sich richtig auf die Wettbewerbe vorbereiten? „Die Aufgaben sind schon etwas schwieriger. Aber es gibt vorher Camps, in denen man gut vorbereitet wird“, so der Schüler.

„Ansonsten schaue ich mir die Übungsaufgaben ein paar Tage vor dem Wettbewerb noch einmal an.“ Und wie sieht es mit der Aufregung aus? „Bei einer Olympiade steht man schon ein wenig mehr unter Stress als bei einer normalen Klassenarbeit“, so Lennart Schliebe.

Der Neuntklässler besucht das Georg-Cantor-Gymnasium am Rannischen Platz. Das ist für seine naturwissenschaftlich-mathematische Ausrichtung bekannt. „Dort werden wir in diese Richtung gefördert, wenn wir wollen. Aber nichts ist Muss“, sagt er. An der Bundesolympiade nimmt er bereits zum zweiten Mal teil. Nachdem er im vergangenen Jahr auf der Landesebene gewonnen hatte, reichte es im Bundesvergleich allerdings nicht für einen Platz unter den ersten drei. Und in diesem Jahr? Er lacht. „Mal schauen wie es wird. Ich gehe mit keinen großen Erwartungen ran“, so der Neuntklässler.

Mathe falle ihm einfach leicht. „Aber ich mag beispielsweise auch Sport“, so der Schüler. Und Sport, der spielt auch abseits des Stundenplans eine wichtige Rolle im Leben des 15-Jährigen. Er turnt dreimal die Woche im Verein. „Geräteturnen. Aber nicht im Leistungsbereich“, erklärt er. Außerdem hilft er, jüngere Vereinsmitglieder im Turnen zu trainieren.

Ziemlich volle Woche? Lennart Schliebe lacht. „Ja, momentan habe ich auch noch einmal die Woche Tanzkurs“, erzählt er. Zudem habe er damit angefangen, Gitarrenunterricht zu nehmen. Gestresst wirkt der 15-Jährige aber nicht. Eher ziemlich gelassen. Was er nach dem Abitur machen möchte, wisse er noch nicht. Vielleicht ein Mathe-Studium? „Keine Ahnung, ehrlich“, sagt er. (mz)