Loriot des Ostens Loriot des Ostens: Ausstellung über Arthur Epperlein im Stadtmuseum

Halle (Saale) - Er gilt vielen als der Loriot des Ostens, und betrachtet man die Gesichter seiner Protagonisten, weiß man auch, warum: Eppers lustige Knollennasen sind - ebenso wie die des weltberühmten Vicco von Bülow - unverkennbar. Arthur Epperlein, der seine Werke stets mit „Epper“ signierte und vor allem älteren halleschen Zeitungslesern bestens bekannt ist, wäre am 4. Juni 100 Jahre alt geworden. Aus diesem Anlass widmet das hallesche Stadtmuseum dem bekannten Karikaturisten, Grafiker und Pressezeichner ab August eine umfangreiche Sonderausstellung.
Arthur Epperlein: Musiker, Grafiker und Beobachter
„Bitte mal lachen!“ heißt es dann für die Besucher des Museums, das sich dem Künstler auf verschiedenen Ebenen nähert. So soll die Biografie Eppers vorgestellt, sein künstlerischer Weg nachgezeichnet und sein Schaffen gewürdigt werden. Dabei offeriert die Schau selbst bekennenden Epper-Fans noch so manche unbekannte Seite des gebürtigen Danzigers, der seit seiner Schulzeit mit Ausnahme weniger Jahre bis zu seinem Tod 1995 in Halle gelebt und gewirkt hat.
So wissen vermutlich nur wenige, dass Epperlein gleich zwei künstlerische Ausbildungen absolviert hat und sich zwischen der Musik und der grafischen Kunst entscheiden musste: Zum einen spielte er hervorragend Klavier, zum anderen hatte Epperlein in Leipzig Grafik studiert. Vielen älteren Hallensern ist Epper vor allem durch seine Karikaturen in der Wochenendausgabe „Blick“ der „Freiheit“ ein Begriff: Mit flottem Strich nahm Epper dort seit 1963 in seinen Zeichnungen Alltagssituationen aufs Korn, bezog aber auch Stellung zu gesellschaftspolitischen Ereignissen.
Ausstellung im Stadtmuseum mit Unterstützung von Burg-Studenten
Im Gegensatz zu einer ersten Ausstellung 1999 zu Eppers 80. Geburtstag im Roten Turm werden nun erstmals persönliche Dokumente und Gegenstände des Künstlers, Puppen-Entwürfe - so zwei 1966 gefertigte „Pressefest-Männchen“ - sowie Plakate, Einladungen und natürlich Zeichnungen präsentiert. Auch Zeitzeugen-Interviews geben interessante Einblicke in Eppers Schaffen.
Als Rahmenprogramm sind Fachvorträge und Karikatur-Workshops geplant. „Dank vieler Partner und Leihgeber, darunter die Nachlassverwalterfamilie Küster aus Halle, können wir die Ausstellung “, so Kuratorin Ute Fahrig, die mit einer Projektgruppe an der Präsentation arbeitet. Unterstützung gibt es von Burg-Absolventen, die Epper quasi in die heutige Zeit „übersetzen“. Dabei, so Museumschefin Jane Unger, gehe es keineswegs um Nostalgie, sondern um einen Blick in den damaligen DDR-Alltag.
Wer noch Epper-Originale besitzt, kann sich melden: 0345/221 33 47 (mz)