Lichterfest Lichterfest: Spektakuläres Finale mit tausenden Teelichtern für Hans-Dietrich Genscher

Halle (Saale) - „Halle dankt Genscher“ - das Lichterfest in diesem Jahr stand im Zeichen des in diesem Jahr verstorbenen FDP-Politikers. Und während der Stadtrat noch grübelt, wie man des ehemaligen Außenministers wohl am besten gedenkt, war der Name Genscher beim zwölften Lichterfest bereits in aller Munde. Vor allem der Abschluss des Festes am Sonntag sollte die Erinnerung an den berühmten Hallenser wach halten.
Mit tausenden Teelichtern wurden am Abend das Markenzeichen Genschers nachgebildet - der gelbe Pullover, den Genscher so oft getragen hatte. Im Dorint-Hotel in Halle hängt einer der Genscher-Pullover im Original.
Lichterfest in Halle ganz im Zeichen von Hans-Dietrich Genscher
„Er war ein Politiker, dem man glauben konnte, was er sagte. Das kann ich heute von keinem anderen behaupten“, sagte Michael Fritzsche. Er trat als Clown Miki beim Kinderprogramm im Hauptbahnhof auf. Lichterfee Jana I. blieb ganz in ihrer Rolle, als sie sagte: „Genscher hat ganz viel Licht nach Halle gebracht.“ Und Veranstalter und Citymanager Wolfgang Fleischer beschrieb Genscher als „intelligenten Mann, der in einer schwierigen Zeit die richtigen Weichen gestellt hat.“ Außerdem sei Fleischer immer wieder gerührt, wenn er an Genschers berühmteste Rede auf dem Balkon der deutschen Botschaft in Prag denke.
Die City-Gemeinschaft hatte die Erinnerung an Genscher in etlichen Programmpunkten untergebracht. Am Sonntag bauten 30 Helfer einen gelben Pullover aus rund 15.500 Teelichtern in Übergröße nach - etwa sieben mal 15 Meter groß, mitten auf den Marktplatz.
„Der Aufbau ging in Schichten, ein Team räumte die Teelichter aus, eines zündet die Kerzen an, das nächste Team stellte sie auf in der richtigen Form“, erklärte City-Manager Wolfgang Fleischer. Ganz am Ende räumte eine letzte Mannschaft die Kisten weg, damit der Blick auf den Kerzen-Pullover für alle Gäste frei war.
Sehen Sie hier das spektakuläre Finale im Video:
Ganze zwei Stunden dauerte der Aufbau, ab 18 Uhr brannten schließlich alle Kerzen. Jedes Teelicht stand zuvor zum Verkauf, symbolisch für einen Euro war eine Kerze zu haben. Der Erlös ging an den Lions Club „August Hermann Francke“.
Tausende Besucher beim Lichterfest Halle: 2017 im Zeichen Martin Luthers?
Das Resümee des diesjährigen Lichterfestes fällt nach Angaben der Citygemeinschaft gut aus. Bis zu 10.000 Besucher haben allein am Sonntag das Fest auf dem Markt besucht - viele davon am Abend zur Teelichter-Aktion. „Wir spüren, dass das Fest immer mehr Anklang findet“, so Fleischer. Das Wetter war wohl das größte Problem in diesem Jahr. Zum großen Laternenumzug huschten Kinder und Eltern unter Regenschirmen und Kapuzen hinter der Kutsche der Lichterfee her. Das Musikorchester hatte den Zug aufgrund des Wetters dieses Mal gar nicht erst begleitet.
„Wenn es regnet, können sie leider nicht spielen, weil dann die Instrumente kaputt gehen“, erklärte Fleischer. Umso praktischer, dass das Gefolge der Lichterfee in diesem Jahr ein leuchtendes Bäumchen aus Regenschirmen an den Kostümen trug - so konnten sie sich zumindest etwas vor dem Niederschlag schützen.
Im kommenden Jahr könnte das Fest nach ersten Überlegungen der Veranstalter im Zeichen Luthers stehen. (mz)