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Leser-Reaktionen Leser-Reaktionen: Kontroverse Meinungen nach Tod eines Elefantenbabys in Halle

18.09.2013, 14:49
Die Elefantendame Bibi mit ihrer Tochter Panya in der Mutterbox wenige Minuten vor der Geburt des Elefantenkalbes.
Die Elefantendame Bibi mit ihrer Tochter Panya in der Mutterbox wenige Minuten vor der Geburt des Elefantenkalbes. Zoo Halle Lizenz

Halle/MZ/ash - Das lang erwartete Elefantenbaby im halleschen Zoo ist tot. Unmittelbar nach der Geburt attackierte Mutter Bibi den eigenen Nachwuchs und tötete das Elefantenbaby. Sofort wurden Meinungen über die angeblich schlechte Tierhaltung laut, der Zoo wehrte sich gegen die Vorwürfe. Und auch die User auf mz-web.de diskutieren kontrovers über das Thema.

Kommentator Thomas Müntzer meint: "Man soll das Verhalten der Tiere nicht "vermenschlichen". Wenn die Elefantenkuh ihren Nachwuchs getötet hat, hatte sie instinktiv Gründe dafür. Sei es, dass die Aufzucht sich nicht "lohnt", da das Kälbchen früher oder später gestorben wäre (siehe Eisbär Knut), oder sie wollte ihm ein "Leben" im Zoo ersparen." User Halunke meint: "Der Zoo in Halle war schon immer die Auffangstation für problematische Elefanten. Man sehe nur die ständig aggressive Aruba und den anderen Bullen, der in Österreich weg musste, weil er einen Pfleger getötet hatte."

User Gast geht mit seinen Vorwürfen noch weiter: "Zoos verdienen an Tierbabys und Tierkindern enorm. Dass die Gefangenhaltung von Elefanten in Zoos eine endlose Qual bedeutet (nicht nur für Elefanten), dürfte auch dem Management bekannt sein. Das ist natürlich, wenn es um hohe Profite geht, leider ohne Bedeutung. In freier Wildbahn existiert eine Sozialstruktur in Elefantengruppen, die im Zoogefängnis völlig fehlt. Tanten, Schwestern und das Leittier helfen bei Geburt und unterstützen die Mutter mit Kind. Sie leiten die Mutter an und beschützen gemeinsam das Neugeborene. Neuere Untersuchungen belegen, dass noch immer die Natur durch Zoos und Zirkusse geplündert wird, indem diese Tiere gewaltsam aus ihren Familienverbänden gerissen werden, ihr Wille gebrochen wird , damit sie im Zoo und Zirkus von zahlungswilliger Kundschaft begafft werden zu können."

User Haching versteht die Kritik hingegen nicht: "Dass die Organisation Peta hier von einer unnatürlichen Gruppenzusammensetzung spricht, kann ich nicht verstehen. Die Tiere kennen sich bereits aus dem Zoo in Berlin. Des Weiteren lebt auch Bibis Tochter in Halle. Auch den Satz über die Haltungsbedingungen verstehe ich nicht. Die Anlage entspricht in Größe und Qualität der Anlage im Tierpark Schönbrunn, aus dem der Bulle stammt." Dem stimmt User Gast zu: "Zuchtverbote für Zoos als Tierschutzvereinigung zu fordern, ist absolut absurd. Gerade diese Organistionen sollten eigentlich wissen, dass viele Tierarten bereits vom Planeten verschwunden wären, würde nicht vereinzelt in Zoos durch diverse Zuchtprogramme versucht werden, deren Populationszahl zu stabilisieren."

Die Elefantenkuh Bibi ist von der Tötung ihres eigenen Babys gezeichnet.
Die Elefantenkuh Bibi ist von der Tötung ihres eigenen Babys gezeichnet.
Jens Schlüter/archiv Lizenz