Rätsel um Toten aus der Heide: Leiche in Dölauer Heide entdeckt: Rätsel um Toten aus Halle (Saale): "Wir ermitteln wegen Totschlags"

Halle (Saale) - Die Polizei ermittelt nach dem Fund einer Leiche in der Dölauer Heide wegen eines Tötungsverbrechens. Das sagte Oberstaatsanwalt Ulf Lenzner auf MZ-Anfrage.

Am Sonntag hatte eine Spaziergängerin im Nordosten von Halles Stadtwald einen leblosen Mann gefunden. Es handelt sich laut Staatsanwaltschaft um einen 20- bis 30-jährigen Mann, der nicht aus Mitteleuropa stammen soll. Seine Identität ist jedoch weiter unklar - genau so wie viele weitere Details in dem Fall.

Fest steht nur, dass er keines natürlichen Todes starb. „Nach der gerichtsmedizinischen Sektion ergaben sich für uns Hinweise, dass der Mann durch Gewalteinwirkung zu Tode gekommen ist. Wir ermitteln wegen Totschlags“, so Lenzner. Man gehe von einem Tatzeitpunkt vor einigen Tagen aus.

Berichte, dass die Leiche unter Laub versteckt war, wollte Lenzner nicht bestätigen oder dementieren. Dabei handle es sich um Täterwissen, das man für sich behalte. Unklar ist auch, ob der Mann im Wald zu Tode gekommen ist oder dorthin gebracht wurde und wie er umgebracht wurde. Gab es Tatwerkzeuge, die die Polizei bei der Spurensuche in der Dölauer Heide gefunden hat? Auch dazu schweigt Lenzner.

Am Sonntag kam es im Stadtwald zu einem großen Polizeiaufgebot. Wege wurden abgesperrt, Polizeifahrzeuge versperrten die Zugänge, während die Tatortgruppe des Landeskriminalamtes am Fundort der Leiche ihre Arbeit verrichtete und „jedes Blatt umdrehte“, wie Lenzner sagte.

Zuletzt war im Jahr 2015 eine Leiche in der Heide, unterhalb des Kolkturms, gefunden worden. Damals hatte sich ein Mann wohl von dort hinuntergestürzt. Im Sommer 1995 wurde außerdem eine verweste Leiche mit Kopfverletzung am Rande des Waldes gefunden. Dabei soll es sich um ein Verbrechen gehandelt haben. (mz)