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Laternenfest-Kapitän Laternenfest 2017 in Halle: Kapitän Thomas Wild ist ein Urgestein beim Bootskorso

Von Oliver Müller-Lorey 25.08.2017, 11:00
Thomas Wild und seine gute Freundin Andrea Kubale. Der Hallenser schmückt sein Boot regelmäßig für das Laternenfest.
Thomas Wild und seine gute Freundin Andrea Kubale. Der Hallenser schmückt sein Boot regelmäßig für das Laternenfest. Günter Bauer

Halle (Saale) - Vier Wochen braucht Thomas Wild, um sein Boot für das Laternenfest zu schmücken. Manchmal sind es auch acht. Seit 17 Jahren fährt der Hallenser beim traditionellen Bootskorso mit und das ist auch in diesem Jahr so. Im kleinen Hafen zwischen Böllberger Weg und Rabeninsel werkelt er seit Wochen an seinem Boot, der „Duften Wanne“.

Und dufte ist sie wirklich. Das Boot ist nicht gerade eine Luxusyacht, aber gemütlich wie ein Ohrensessel vor dem Kamin. Im vorderen Teil des Bootes stehen den Fahrgästen gepolsterte Bänke zur Verfügung. In der Mitte gibt es eine Kabine und hinten sogar eine Toilette.

Saale-Kapitän Thomas Wild schmückt sein Boot zum Laternenfest jedes Jahr unter anderem Motto

Doch mit dem nackten Schiff beim Bootskorso mitmachen, das kommt für Wild nicht in Frage. „Im Jahr 2010 hießen wir ,die Saalegeister‘, da war das Boot als Burg Giebichenstein bemalt“, erinnert sich der hauptberufliche Lokführer.

2011 war das Boot über und über orientalisch dekoriert, ein Jahr später hatten Wild und seine Mitfahrer - Freunde und Familie - eine 300 Kilogramm schwere echte Kanone auf dem Dach aufgebaut. „Ein Highlight war das Biergarten-Thema in einem Jahr. Da haben wir sogar extra ein Floß gebaut. Zwei Sorten Fassbier gab’s. Das war klasse“, erinnert er sich. Doch nicht nur das Boot muss für den Korso schick aussehen. „Jeder der mitfährt, muss sich verkleiden. Keiner fährt in zivil mit.“

Bootskorso zum Laternenfest in Halle (Saale): In diesem Jahr fährt Martin Luther auf der Saale mit

In diesem Jahr fahren passend zum Reformationsjubiläum Mönche, Nonnen, Priester und sogar Martin Luther unter der Giebichenstein-Brücke hindurch. Einmal zum Bootskorso „kunterbunt“ und einmal in der Dämmerung. Für den zweiten Durchlauf verzichtet Wild übrigens komplett auf elektrisches Licht und zündet nur Fackeln an. Es soll ja alles zum Luther-Thema passen.

So viel Liebe zum Detail wird übrigens regelmäßig belohnt. „Wir sind immer unter den ersten drei Plätzen und haben schon oft gewonnen“, sagt der 55-Jährige. Bis der erste Korso am Samstag um 15 Uhr beginnt, muss er noch Schilder anschrauben, die Fackeln installieren und klar Schiff machen, bevor er um 13 Uhr ablegt. Den Tag verbringt er dann mit seinen Freunden und Verwandten am Riveufer, bis es nach dem Feuerwerk mitten in der Nacht wieder zurück in den Hafen geht. (mz)