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Landesmuseum für Vorgeschichte Landesmuseum für Vorgeschichte: Als Gipsmaske in die Ahnengalerie

Von Stefan Schröter 22.07.2004, 17:23

Halle/MZ. - Also begab ich mich mit meiner Freundin Caro in die Hände von Holger Clausen, Anna Kölle, Anke Tippelt und Kornelia Thümmel - eigentlich Studenten an der Burg, doch derzeit abgestellt für die Maskengalerie der vermeintlichen Ahnen. Man hielt sich nicht lange mit Vorreden auf. Pro Stunde ein Kopf, das war die Norm. Schließlich sollten für die spätere Schau insgesamt fast 200 Gesichter entstehen. Rund 60 Abbilder von Museumsmitarbeitern lagern schon in Kartons. Genau 165 Hallenser haben sich per Telefon für die Gipserei noch angemeldet. Bis in den Herbst sollen sie ihre Köpfe hinhalten.

Rasch wurden wir also eingepackt in Tücher und Folien. Wachs und Öl kam aufs Gesicht, und das nicht zu knapp. Schließlich wurden Augen und Brauen abgedeckt, auf dass sie sich nach der Aktion nicht mit der Maske lösen. Vier Paar Hände schaufelten uns mit Gipsbrei zu. Es wurde stockdunkel. Durch Röhrchen schnüffelten wir Luft und trockneten starr vor uns hin. Es wurde warm - sehr warm. Fünf Minuten später waren erste Grimassen erwünscht, auf dass Original und Kopie wieder voneinander lassen. Für Komiker eine leichte Übung, ernsthafte Menschen dürfen mit Schieben und Ziehen nachhelfen. Ist die Maske runter, beginnt der zweite Teil der Arbeit. Das Negativ wird ausgegossen, ein Positiv geschaffen. Das aber haben wir den Profis überlassen. Wir stürzten lieber zum Wasserhahn: Gipsreste aus den Sinnesorganen spülen und das Wachsöl abschrubben. Alles in allem war es wirklich ein sehr schöner Ferien-Zeitvertreib und zum Glück auch noch komplett schmerzfrei. Spätestens Anfang nächsten Jahres hängen wir nun also in der Jungsteinzeit. Und da bleiben wir auch in der Zukunft.

Gesucht werden noch Modelle von acht bis 16 Jahre. Anmeldung unter 0345 / 52 47 533