Ladekabel App und Co. Ladekabel App und Co.: Schülerteams aus Halle bei "Futurego" erfolgreich

Halle (Saale) - 15 Jahre: So lange gibt es den Schülerwettbewerb „futurego Sachsen-Anhalt“ schon. Bei diesem geht es darum, eine eigene Geschäftsidee zu entwickeln. Im aktuellen Wettbewerbsjahr wurden insgesamt 154 Konzepte eingereicht.
Von diesen kommen gleich fünf aus Halle, die ganz vorne gelandet sind und somit die Chance haben, den mit 500 Euro dotierten Publikumspreis zu gewinnen. Die MZ stellt sie näher vor.
Kabel fürs Leben
„Wir müssen aufhören, Ressourcen zu verschwenden“, sagt Nick Kirchhoff und stellt die Idee seines Teams „sustainable_electronics“ vor. Zusammen mit Noah Paaschen, Jakob Sell und Laurin Herzog hat er ein Konzept für ein Handy-Ladekabel erstellt, das ein ganzes Leben lang halten soll. Die vier Schüler vom Gymnasium Südstadt wollen erreichen, dass man Kabelbrüche rausschneiden und das Kabel dann einfach wieder zusammensetzen kann.
Passende Adapter für jedes Gerät sowie unterschiedliche Längen sollen ermöglichen, dass der Kunde immer ein für sich passendes Ladekabel zur Hand hat. Mit ihrem Konzept haben es die Schüler unter die besten zehn Teams geschafft. Weiterhin haben sie die Aufgabe, eine Videopräsentation über ihre Idee zu drehen. Anhand dieses sogenannten Elevator-Pitchs (dabei handelt es sich um eine Methode für eine kurze Zusammenfassung einer Idee)) werden die endgültigen Plätze bestimmt.
Mathe leicht gemacht
Einen Elevator-Pitch bereitet auch der 16-jährige Stefan Neuber vom Georg-Cantor-Gymnasium vor. Nach seinem guten Abschneiden in der ersten Phase des Wettbewerbs hat er es mit seiner Mathehelfer-App nun auch unter die besten zehn Teams geschafft. Und auch abseits des Wettbewerbs war er fleißig: Die Software „MatheX“ wird mittlerweile hundertfach genutzt und ist im Google Play Store kostenlos zum Download verfügbar.
Düfte gegen Albträume
Im wahrsten Sinne des Wortes reizvoll ist auch die Idee des Teams „FragrancePillows“ von den BbS IV Friedrich List, bestehend aus Pauline Alich, Anna Kambach und Ha Phuong Le Nguyen. „Unsere Idee ist ein multifunktionales Kissen mit der Aufgabe, den Schlaf zu verbessern“, sagt die 17-jährige Pauline Alich. Mit unterschiedlichen Düften ausgestattet, soll das Kissen einen angenehmen Schlaf ermöglichen, und eine Temperatureinstellung soll den Komfort erhöhen.
„Mit Lavendel kann man zum Beispiel Schlafprobleme lösen. Und Citrusfrüchte helfen bei Übelkeit“, erklärt Alich die Funktionen ihres kleinen Multitalents. Ausgangspunkt ihres Konzepts ist die Tatsache, dass viele Menschen unter Schlafstörungen leiden. Mit ihrem Duftkissen wollen sie einen ersten Schritt in die Richtung machen, dieses Problem zu lösen.
Ist das noch gut?
Ebenfalls ein wichtiges Problem lösen wollen Julia Sander und Jule Geyer als Team „schwarzer tee“ von der 11. Klasse des Gymnasiums Südstadt. Mit einem fieberthermometerähnlichen Gerät, wie sie es selbst beschreiben, wollen sie die Haltbarkeit von Lebensmitteln überprüfen, um Verschwendung zu vermeiden.
Sie wollen aufklären, dass das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) nicht gleichzusetzen ist mit dem Verfallsdatum und somit ermöglichen, dass Lebensmittel auch nach Ablauf des MHD noch brauchbar sind. Die beiden Schülerinnen haben im letzten Jahr bereits bei futurego den zweiten Platz belegt und seitdem viel an ihrem Projekt gearbeitet, sodass sie es nun wieder unter die besten 20 Teams geschafft haben.
Kein Rest bleibt zurück
Mit ihrem wasserlöslichen Konfetti wollen Leah Maeder, Joris Ecknig und Selina Pfeifer, ebenfalls Elftklässler am Gymnasium Südstadt, etwas Gutes für die Umwelt tun - und für Haustiere. „Unsere Familie hat eine Katze und wir haben dann etwas weitergedacht“, erklärt Leah Maeder. Denn gerade bei Partys wäre es ein großes Problem, dass Katzen auch Konfetti verschlucken, was teilweise sehr gefährlich werden könnte.
Aber auch bei Veranstaltungen im Freien hat ihr Produkt den Vorteil, dass eine ganze Menge Müll vermieden werden kann. Diese Vorteile hat wohl auch die futurego-Jury gesehen – und hat das Team „KIKAninchen“ unter die besten 20 Teams gewählt.
Finale erstmals digital
Wer schließlich den Hauptpreis des Wettbewerbs von 1.000 Euro gewinnt und wie die endgültigen Platzierungen aussehen, das wird beim digitalen Finale am Donnerstag bekanntgegeben. Zu sehen ist es ab 14 Uhr auf dem YouTube-Kanal von futurego. Und hier wird auch der Publikumspreis bekanntgegeben, für den die fünf Teams nominiert sind. (mz)
