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Label GreenBomb aus Halle  Label GreenBomb aus Halle (Saale): Diese Modemacher setzen auf nachhaltige Kleidung

Von Sandy Schulze 23.04.2017, 13:00
Das Label Greenbomb wurde vor zwei Jahren von Lars Losse (links) und Holger Wach in Halle gegründet.
Das Label Greenbomb wurde vor zwei Jahren von Lars Losse (links) und Holger Wach in Halle gegründet. Günter Bauer

Halle (Saale) - Es kommt schon vor, dass Lars Losse und Holger Wach jetzt manchmal ein bisschen länger hinsehen. Beim Barkeeper hinter der Theke oder wenn in der Stadt ein Hallenser schnell über die Straße huscht. Denn es ist gut möglich, dass ihnen dann vielleicht eine ihrer eigenen Modekreationen über den Weg gelaufen kommt.

Vor zwei Jahren haben Lars Losse und Holger Wach ihr Label Green-Bomb gegründet. In der Grenzstraße und in Zusammenarbeit mit externen Partnern entstehen seitdem nachhaltige, unter fairen Arbeitsbedingungen produzierte Kleidungsstücke, die mittlerweile an 150 Einzelhändler geliefert werden, in der Region unter anderem nach Leipzig, Dresden, Potsdam oder Weimar.

Label GreenBomb aus Halle (Saale): Nachhaltige Mode als Familienprojekt

Holger Wach, der aus dem Sauerland stammt und in Krefeld Kunst und Illustration studiert hat, ist vor allem für das Design zuständig, sein Geschäftspartner Lars Losse übernimmt die kaufmännischen Aufgaben. Der gebürtige Hallenser hat sich in seinem Studium auf Drucktechnik und Betriebswirtschaftslehre spezialisiert und bekommt bei seiner Arbeit für GreenBomb nicht nur Unterstützung von seiner Frau, sondern auch von seinem Sohn Jean-Luc.

Der 20-Jährige studiert Mode-Management in Berlin und unterstützt das Label bei der Öffentlichkeitsarbeit. „Das Interesse für Mode hat abgefärbt“, sagt Lars Losse.

Label GreenBomb aus Halle (Saale): Fokus liegt auf umweltbewusster Kleidung bis ins Detail

Für die beiden halleschen Unternehmen war der Weg zum Bewusstsein für die Produktionsbedingungen unter denen das neue T-Shirt oder die günstige Hose entsteht, ein andauernder Prozess. Irgendwann entschieden sie sich, selbst ein Label auf die Beine zu stellen: „Wir dachten, wenn wir etwas machen, dann muss es besser sein, als das, was vorher kam.“

In der Produktion ihrer Mode, hauptsächlich für Männer und Frauen, aber auch für Kinder steckt viel Detailarbeit. Soll ein verwendetes Leder vegan sein? Und ist das dann wirklich besser, wenn dafür Erdöl verwendet wird? Knöpfe sollten nicht aus Perlmutt sein, sonder besser aus Steinnuss und auch beim verwendeten Garn gibt es allerlei zu beachten.

Weil alle Kleidungsstücke von GreenBomb den Global Organic Textile Standard (GOTS) erfüllen, müssen die Kriterien in jedem Schritt der Produktionskette erfüllt werden, angefangen bei den Stoffen: „Die Auswahl gleicht manchmal einer Suche nach der Nadel im Heuhaufen“, sagt Lars Losse.

Label GreenBomb aus Halle (Saale): Grafikdesigns entstehen von Hand

Die Textillieferanten kommen dabei unter anderem aus Deutschland, Portugal und der Türkei. Momentan gibt es jährlich zwei Hauptkollektionen und zwei Nebenkollektionen, die die beiden Mittvierziger unter anderem auf der Ethical Fashion Week Berlin präsentieren.

Die grafischen Designs entstehen in Halle von Hand, für den Schnitt kommt Hilfe von einer Agentur aus Berlin, gedruckt wird wieder in Halle. Beim Blick in die neue Saison fällt die Aussicht auf Trends nicht schwer: grau melliert läuft immer.

Weitere Informationen unter

greenbomb.info