Kultkneipe hat wieder auf Kultkneipe hat wieder auf: Diese beiden wagen den Neustart im Enchilada

Halle (Saale) - Es war ein sanfter Start: Keine große Eröffnungsfete, keine Party - das Enchilada am Uniring hat einfach wieder geöffnet. Nach Insolvenz, einer spektakulären Flucht des damaligen Geschäftsführers samt der Firmenkasse und der Schließung Ende Juni ist in das Geschehen Ruhe eingekehrt, und das mexikanische Szene-Lokal lädt nun wieder wie gewohnt zum Schlemmen, Genießen und Feiern ein.
„Nach den Vorfällen waren mehrere Gesellschafter der GmbH der Meinung, dass Enchilada am Standort Halle auf jeden Fall weiter zu betreiben“, so Maik Müller, neuer Geschäftsführer des Enchilada. „Wir haben alle Hebel in Bewegung gesetzt, um das Enchi zu retten“, heißt es denn auch auf der Webseite des Restaurants, das vor allem bei jungen Leuten beliebt ist. Unter einer neuen Betreibergesellschaft geht das „Enchi“ nun wieder an den Start.
Neustart für „Enchi“ in Halle: Neuer Chef will es ruhig angehen lassen
Müller indes will es behutsam angehen. Auch, weil er als gebürtiger Rostocker und nun Neu-Hallenser zunächst erst einmal Fuß fassen möchte in der halleschen Gastro-Szene - und auch in Halle selbst.
Elf Jahre lang hat der 38-Jährige das ebenfalls zur Enchilada-Gruppe gehörende Besitos in Rostock geführt, das sich vor allem der spanischen Küche verschrieben hat. „Insofern ist die lateinamerikanische und mexikanische Küche für mich keine Neuland“, lacht der Norddeutsche, der sich in Halle - immerhin auch Hansestadt - schon sehr wohl fühlt. Erfahrungen bringt Müller auch als Sprössling einer Gastro-Familie mit. „Gastronomie“, sagt er, „ist ein Handwerk, das man lernen muss“.
Neuer Enchilada-Chef schwärmt von Vielfalt der Gastro-Szene in Halle
In Halle hat Müller mit dem Restaurant am Uniring gute Bedingungen vorgefunden. „Die Lage ist toll, die Nachbarn sind nett und die ersten Gäste, die wir schon hatten, haben sich riesig gefreut, dass wir wieder auf haben“, fasst Müller seinen Beginn in der Saalestadt zusammen.
Die Vielfalt der halleschen Szene, vor allem in der Kleinen Ulrichstraße, in der Sternstraße und natürlich am Uniring selbst, begeistert ihn: „Ich arbeite gern mit anderen Gastronomen zusammen“, sagt er, der auf Grund der Vorgeschichte seines Vorgängers beginnen muss, ein Netzwerk mit Lieferanten aufzubauen. „Da war schon einiges an Vertrauen zerstört“, blickt er kurz zurück.
Enchilada baut auf Altbewährtes - sucht aber auch neue Ideen
Im Enchilada selbst soll nichts verändert werden - weder baulich noch angebotsmäßig. „Die Karte bleibt gleich und auch die Events, die es bisher gab. So, wie es unsere Gäste seit langem kennen und schätzen“, verspricht er. Auch der Würfelabend am Montag findet wie gewohnt statt - zum Beispiel.
In einer Ecke des weiträumigen, unter Denkmalschutz stehenden Lokals mit vielen kleinen Nischen möchte Müller aber doch etwas Neues entstehen lassen. „Hier will ich einen Frida-Kahlo-Raum einrichten“, so der neue Chef, der sich darin Lesungen, Kleinkunst und Live-Musik vorstellen kann. Offen ist Müller für alles, was den Gästen gefällt: Firmenfeiern, Tanz, Buffet. Und, sagt er, „wir suchen noch Ideen für regelmäßige Events“.
››Enchilada, Uniring 6, geöffnet Montag bis Samstag ab 18 Uhr (mz)