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Konflikt um Bebelplatz Konflikt um Bebelplatz: Nun fordern OB-Kandidaten Silbersack und Lange Lösungen

Von Tanja Goldbecher 27.08.2019, 14:14
Der August-Bebel-Platz ist abends einer der beliebtesten Treffpunkte für junge Menschen in Halle. Die Anwohner bringt das um den Schlaf.
Der August-Bebel-Platz ist abends einer der beliebtesten Treffpunkte für junge Menschen in Halle. Die Anwohner bringt das um den Schlaf. Silvio Kison

Halle (Saale) - Die Debatte um die nächtlichen Treffen auf dem August-Bebel-Platz in der nördlichen Innenstadt geht weiter. Nun mischen sich auch die beiden Oberbürgermeisterkandidaten Hendrik Lange (Linke) und Andreas Silbersack (FDP) ein und fordern die Stadtverwaltung zum Handeln auf. Die Anwohner beschweren sich über Lärm, der bis spät in die Nacht anhalte und ihnen den Schlaf raube. Der Platz hat sich zu einem der beliebtesten Treffpunkte in der Stadt entwickelt.

Linkenpolitiker schlägt Konfliktmanager für Bebelplatz vor

Lange will eine Lösung, mit der beide Seiten leben können. „In einer Großstadt wie Halle muss es möglich sein, dass junge Menschen im öffentlichen Raum Treffpunkte finden und nutzen können“, sagt der Kandidat, der für das rot-rot-grüne Bündnis antritt. Zugleich müssten die Interessen der Anwohner berücksichtigt werden.

„Ein allparteiliches Konfliktmanagement ist der richtige Ansatz, das Problem zu lösen“, so Lange. Ein Konfliktmanager vermittle zwischen beiden Parteien und werde dann beauftragt, wenn der Einsatz von Polizei und Ordnungsamt unverhältnismäßig sei. In anderen Städten habe sich ein kommunales Konfliktmanagement bereits bewährt.

Silbersack fordert Nachtruhe und Kontrolle durch Ordnungsamt

Für Silbersack ist das keine Lösung: „Den Mehrwert eines Konfliktmanagers halte ich für fragwürdig.“ Er will, dass die Stadtverwaltung härter durchgreift, um die Anwohner vor nächtlichem Lärm zu schützen. Die Menschen auf dem Platz müssten genau wie Gastronomen eine Nachtruhe einhalten: „Um 22 Uhr ist Schluss.“ Laut Silbersack sollten bei wiederholter Ruhestörung das Ordnungsamt und Polizei einschreiten.

Der FDP-Politiker kritisiert zudem, dass sich die Stadtverwaltung erst „am Höhepunkt des Konfliktes mit der Problematik beschäftigt.“ Die Verwaltung hatte bereits in der Vergangenheit dieser Kritik widersprochen: Der Platz werde regelmäßig vom Ordnungsamt bestreift und häufiger gereinigt. Oberbürgermeister Bernd Wiegand (parteilos) hat zudem zu einer Anwohnerversammlung am Dienstag um 19 Uhr ins Puschkinhaus eingeladen. (mz)