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Kita in Petersdorf Kita in Petersdorf: Heinrich sagt dem Stadtrat ab

Von kornelia privenau 02.10.2013, 19:14
Ums Kinder-Paradies ist ein Streit ausgebrochen. Die Villa wurde mit viel Aufwand saniert.
Ums Kinder-Paradies ist ein Streit ausgebrochen. Die Villa wurde mit viel Aufwand saniert. thomas meinicke Lizenz

landsberg/MZ - Der Konflikt um den Trägerwechsel der kommunalen Kita „Schlossgeister“ in Petersdorf (Stadt Landsberg) scheint sich nach monatelangem Hin und Her zuzuspitzen. Landsbergs Bürgermeister Olaf Heinrich (CDU) hat Dienstagabend die geplante Stadtratssitzung abgesagt. Einziger Tagesordnungspunkt hätte der Trägerwechsel und die Umstrukturierung zu einer integrativen Kindereinrichtung sein sollen. Behinderte Kinder werden hier noch nicht betreut. Heinrich kommentiert seinen Schritt so: „Mir blieb keine Wahl. Da das Elternkuratorium bis zur Stadtratssitzung keinen Beschluss zum Trägerwechsel gefasst hatte, wäre eine Beratung nicht sinnvoll gewesen.“ Ein neuer Termin stehe mit dem 30. Oktober bereits fest. Heinrich hofft, dass sich das Elternkuratorium bis dahin eine Meinung gebildet hat. Um die Trägerschaft der Kita bewerben sich die Volkssolidarität und das Trägerwerk Soziale Dienste.

Die Eltern lehnen nach MZ-Informationen einen Wechsel mehrheitlich ab, haben eine Unterschriftensammlung durchgeführt und einen Brief an den Stadtrat verfasst (liegt der Redaktion vor). Darin wird auf „Fehler in der Beschlussvorlage“ der Stadt hingewiesen. Es wird erklärt, „die überwiegende Elternschaft und der Ortschaftsrat sprechen sich gegen eine Übertragung in freie Trägerschaft aus“. Außerdem liege von der Verwaltung auch kein begründeter Vorschlag vor, warum eine Übertragung erfolgen soll und an welchen Träger. Die Eltern kritisieren, dass pädagogische Konzepte der integrativen Einrichtung nicht bewertbar seien, weil sie „keinem Gremium vorgelegt wurden“. Nicht zu bewerten sei die Kalkulation der Gebühren.

Bürgermeister Heinrich, der versichert, es werde keine Gebührenveränderung geben, sieht dagegen „keine vernünftigen Gründe, den Trägerwechsel abzulehnen“. Beide Interessenten hätten den Eltern die Besichtigung ihrer integrativen Einrichtungen angeboten, um sich selbst ein Bild zu machen. Heinrich: „Die Resonanz war dürftig.“ Die Mitarbeiter der Kita können sich bis zu einem Trägerwechsel entscheiden, ob sie in Petersdorf bleiben oder in eine andere der 13 Kitas der Stadt wechseln möchten, so der Bürgermeister.

Zeitdruck sehe er in der ganzen Angelegenheit nicht, so Heinrich weiter. Die Eltern, die einen Trägerwechsel ablehnen, müssten sich aber von den Eltern behinderter Kinder die Frage gefallen lassen, warum sie mit ihren Kindern weiter in eine Kita nach Bitterfeld oder Halle fahren müssen.