Kindersporthaus Tabea in Halle Kindersporthaus Tabea in Halle: Tab und Bea sind jetzt "frei"

Halle (Saale) - Der Sport- und Kultur-Club Tabea (SKV Tabea) in Halle zählt jetzt zu den von der Stadt anerkannten freien Trägern der Jugendhilfe. Somit kann der Verein für seine Arbeit öffentliche Fördergelder beantragen und erhalten. 15.000 Euro hat der „SKV Tabea“ bereits bekommen. Das Geld soll in das „Kindersporthaus mit Tab und Bea“ in Neustadt investiert werden. Seit dem 1. März trägt die Einrichtung den Namen „Kinder-, Jugend- und Familienzentrum“ (KJF) und feierte jetzt Neueröffnung.
Freie sportliche Entfaltung
Das Kindersporthaus entstand aus der Idee heraus, einen Ort zu schaffen, an dem Kinder in ihrer Entwicklung und ihrer Bewegung gefördert werden. Dass sich schon die Kleinsten mit Spaß bewegen und neue Fähigkeiten lernen ist ein Ziel, dass sich Tabea-Vorstand Detlef Marx gesetzt hat. Das hat natürlich auch einen gesundheitlichen Aspekt. „Etliche Kinder haben zu viele Kilo auf den Rippen und dem wollen wir entgegenwirken“, sagt Marx. Die Kinder können sich in der ehemaligen Turnhalle frei bewegen und die Sportgeräte nutzen. Es gibt Kletterstangen, Sprossenwände, Balken zum Balancieren, ein Klettergerüst und ein Bälle-Bad. Angehende Fußballer können an der Torwand üben und kleine „Hüpfer“ können sich auf den drei Trampolinen auspowern. Wer eine Pause vom Toben braucht, kann sich mit Puppe und Bär in eine Spielecke zurückziehen.
Fokus auf Integration
Mit der Anerkennung zur freien Trägerschaft weitet das jetzige Kinder-, Jugend- und Familienzentrum sein Angebot aus. Bis heute war das Konzept der freien Bewegung nur auf Kinder im Vorschulalter ausgelegt und soll auch weiterhin vorrangig betrieben werden. Dennoch soll sich einiges im Fahrplan des Familienzentrums ändern. Das KJF will sich nun auch verstärkt um Grundschulkinder, Jugendliche und Familien kümmern. Es soll auch ein Punkt für Integration sein und sei besonders in Halle-Neustadt sehr wichtig. „Mit den neuen Flüchtlingsunterkünften“, so Marx, „kommen auch neue Kinder und Familien in diesen Stadtteil die Anschluss suchen.“ Zudem soll natürlich auch eine Integration unserer eigenen Kinder stattfinden, denn statistisch gesehen wachse jedes fünfte Kind in Deutschland in Armut auf, sagt er. „Wir wollen einen Raum schaffen, der es jedem Kind ermöglicht unsere Freizeitangebote zu nutzen“, sagt Marx. Der bisherige Erfolg spreche für sich. Etwa 800 Kinder im Alter von einem bis sechs Jahren würden die Einrichtung durchschnittlich im Monat besuchen. Das seien bis heute 98.000 Kinder.
Stadt Halle unterstützt Verein
Das alles lasse sich natürlich nur unter der Voraussetzung realisieren, dass der Verein auf ehrenamtliche Helfer und Unterstützung seitens der Förderer bauen kann. So in etwa auf die Halle-Neustädter Wohnungsgenossenschaft. „Wir unterstützen den Verein seit einem halben Jahr sowohl finanziell als auch personell“, sagt Vorstand Andreas Luther. Für die Neustädter sei ein tolles Angebot geschaffen worden, sagt er. Das sehe auch Judith Marquardt, die Beigeordnete für Kultur und Sport im Rathaus, so. Sie begrüße Angebote, die einem Bewegungsmangel im Kindes- und Jugendalter vorbeugen. Die Stadt Halle trage sowohl die anfallenden Betriebs- und Instandhaltungskosten als auch die Miete. (mz)