Karte mit Design-Ateliers Karte mit Design-Ateliers: Modespaziergang durch Halle

Halle (Saale)/MZ - Als junge Modedesignerin hat man es nicht leicht. Die Laden-Mieten sind für Einsteiger oft unbezahlbar, es dauert, bis man sich in der hart umkämpften Modewelt einen Namen gemacht hat. Jennifer Brachmann und Romy Kraft haben an der Burg Giebichenstein Modedesign studiert und kennen das Problem. „In unserem Laden werden wir häufig von erstaunten Kunden angesprochen, die gar nicht wissen, dass es viele Mode-Ateliers in Halle gibt“, sagt Romy Kraft. „Manche Geschäfte sind bei Touristen und sogar Hallensern gar nicht bekannt und das ist einfach schade.“
Helfen soll nun ein Stadtplan, auf dem 22 exklusive Modeläden eingezeichnet sind. Das DIN-A-2-Blatt passt zusammengefaltet in eine Hosentasche und wurde von der Interessengemeinschaft Mode entworfen. Jennifer Brachmann und Romy Kraft haben das Projekt „Mode-Guide“ organisiert. In den kommenden Tagen liegen insgesamt 15 000 dieser Mode-Führer überall in Halle aus. Sowohl in Ständern des durch Gastro- und Shopping-Guides bekannten Kulturfalter-Verlages als auch in den teilnehmenden Geschäften. Eine Hand-zu-Hand-Verteilung, etwa auf dem Markt, soll es vorerst nicht geben.
„Unser Ziel ist es, Touristen, Hallensern und Einwohnern aus dem Saalekreis eine übersichtliche Karte zu bieten, auf der sie alle guten Modedesign-Geschäfte auf einen Blick finden“, sagt Romy Kraft. Die Auswahl, welche Ateliers auf den Plan kommen, sei ihnen nicht leicht gefallen. Im Fokus stünden ehemalige Studenten der Burg Giebichenstein. Auch die Rückseite der Karte ist außergewöhnlich und ein Produkt eines Burg-Absolventen. Sie zeigt ein Bild des Künstlers Wilhelm Frederking.
Doch nicht nur die Produkte der Geschäfte sondern auch deren Lage hat bei der Planung eine Rolle gespielt: „Die Läden sollten mit einem Stadtspaziergang zu schaffen sein“, sagt Romy Kraft. Ein Plan für „Mode-Halle an einem Tag“ also. Aus diesem Grund sind unter den insgesamt 25 Empfehlungen auch drei Restaurants, in denen sich Fashion-Victims auf dem Weg stärken können.
Besonders viele von ihnen werden sich auf ihrem Mode-Spaziergang auch in der Großen Klausstraße umsehen, denn dort haben in der letzten Zeit gleich vier Modeateliers eröffnet. Halle als Modestadt ist offenbar im Kommen, Ateliers und Boutiquen schießen wie Pilze aus dem Boden.
Während in Ateliers, wie dem von Jennifer Brachmann und Romy Kraft ausschließlich selbst gestaltete Waren verkauft werden, haben Boutiquen mehrere Labels, also Marken im Angebot. Mehrere dieser Boutiquen sind auch im Mode-Guide mit eingeschlossen. Die IG Mode versteht den Mode-Design-Führer Halle nicht als Konkurrenz zur Einkaufsapp „Schöne Läden“, sondern vielmehr als eigenständige Ergänzung.
Wer sich ganz besonders für individuelles Modedesign interessiert, ist mit dem Mode-Guide genau richtig beraten.