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„Elektrische Schaltnetzteile bei den Geräten sind sehr empfindlich“ Kaputte Geräte nach Stromausfall: Betroffene können sich auch an die Stadtwerke wenden

Von Denny Kleindienst 12.08.2021, 13:30

Halle (Saale)/MZ - Er habe in der vergangenen Woche vorsorglich alle Sicherungsschalter zu Hause abgeschaltet, teilt ein Hallenser der MZ mit. Und zwar „sofort nach Erkennen der Situation“. Er reagierte damit auf die kurzzeitigen Stromausfälle, die in mehreren Haushalten im nördlichen Stadtgebiet am Donnerstagmorgen und nochmals am darauffolgenden Freitag aufgetreten sind.

„Heutzutage sind die elektrischen Schaltnetzteile bei den Geräten sehr empfindlich“

Der Grund dafür war laut der Stadtwerke eine Störung im Mittelspannungsnetz des Umspannwerkes Halle-Nord. Genauer gesagt: ein sogenannter „Durchschlag eines Leiters“ an einem Mittelspannungskabel. Der Hallenser befürchtete, dass die Spannungsschwankungen zu einer Unterspannung führen und dadurch Schaltnetzteile beschädigt werden. Diese Teile, so der MZ-Leser, gibt es in praktisch allen modernen Geräten. Er wollte schlichtweg verhindern, dass Kühlschrank oder Kühltruhe, Waschmaschine und Spülmaschine kaputt gehen. Nach der Rückkehr von der Arbeit prüfte er die heimischen Geräte. Das Ergebnis: „Bei uns ist alles in Ordnung.“

Die Befürchtung des Hallensers war durchaus begründet, erklärt derweil Andreas Franke, Chef der „Franke Elektrotechnik e.K.“ in Halle. Die Firma führt unter anderem Netzanalysen in großen Firmen, bei Instituten oder Behörden durch - sowohl in Schadensfällen als auch im Vorfeld. Andreas Franke wohnt zudem selbst in Trotha und hat die Netzspannungsprobleme mitbekommen. „Heutzutage sind die elektrischen Schaltnetzteile bei den Geräten sehr empfindlich“, sagt er.

Kaputte Geräte nach Stromausfall: Betroffene können sich an Versicherung und Stadtwerke wenden

Kommt es zu Netzstörungen, „können Geräte im Haushalt dadurch definitiv Schaden nehmen“. So liege an einer Steckdose eine Netzspannung von 230 Volt an. Nach gültiger DIN- und EN-Norm gibt es eine Toleranz von plus minus zehn Prozent. Franke geht aber davon aus, dass es bei den Vorfällen in der vergangenen Woche einen erheblich größeren Einbruch der Netzspannung gab.

Er betont allerdings, dass ihm keine Messwerte vorliegen. Zudem würden Hersteller mit der CE-Kennzeichnung garantieren, dass ihre Geräte DIN-konform sind. Franke weist auf noch etwas hin: „Die DIN-Norm regelt nicht nur die Spannung, sondern viele weitere elektronische Parameter.“ Die Stadtwerke teilen indes mit, dass betroffene Personen mit defekten Geräten sich im Nachgang von Stromunterbrechungen zum einen an ihre Versicherung wenden können.

Zum anderen kann ein Schaden auch bei den Stadtwerken gemeldet werden. Das ist nach den kurzzeitigen Stromausfällen auch schon passiert: „Uns liegen einzelne Kundenanfragen zum Thema - meist per Mail - vor.“ Seit Freitag habe es aber keine weiteren Stromausfälle gegeben. Inzwischen hätten die Reparaturarbeiten im Umspannwerk begonnen. Sie sind voraussichtlich Ende der Woche beendet.Betroffen können die allgemeine Mailadresse der Netzgesellschaft

[email protected] oder im Internet das Kontaktformular der Netzgesellschaft nutzen.