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Interview mit Ludwig und Schubert Interview mit Stephan Ludwig und Olaf Schubert zum Film "Schubert in Love": "Explizite Sexszenen mit anfassen und Pullunder"

Von Alexander Schultz 08.12.2016, 13:30
Olaf Schubert und junge Mädels in "Schubert in Love"
Olaf Schubert und junge Mädels in "Schubert in Love" Wild Bunch

Halle (Saale) - Er ist Weltverbesserer und wohl der bekannteste ostdeutsche Comedian. Mit seinen Bühnenauftritten, Tourneen und im Fernsehen ist er zugleich ein Erfolgsgarant für gute Quoten. Am Donnerstag (8. Dezember) kommt Olaf Schubert auf die ganz große Leinwand. In „Schubert in Love“ ist der sächsische Comedian als exzentrischer Eigenbrötler unterwegs. Eigentlich ganz zufrieden mit seinem chaotischen Leben, muss er sich als letzter Spross der großen Schubert-Dynastie auf eine abenteuerliche Suche nach einer Frau fürs Leben begeben.

Gemeinsam mit dem halleschen Bestsellerautor Stephan Ludwig, der gerade an seinem siebenten Zorn-Krimi arbeitet, schrieb Schubert das Drehbuch zum Film. Nicht die erste Zusammenarbeit der beiden unterschiedlichen Freunde. So arbeitet Ludwig auch für die Fernsehsendungen Olaf Schuberts als Autor mit. Schubert dagegen hätte fast schon einmal in einer Nebenrolle als Kellner in einem Zorn-Film mitgespielt, aber die Drehtermine passten nicht zu seinen anderen Terminen. Unser Redakteur Alexander Schultz hat sich mit den beiden Autoren zu einem kleinen Interview verabredet.

Herr Ludwig, Sie haben sechs knallharte Thriller geschrieben und nun plötzlich eine Liebeskomödie. Kann dieser neue Film überhaupt lustig sein?

Stephan Ludwig: Olaf Schubert spielt mit. Das muss lustig werden. Leider gibt es sehr wenige Leichen, aber da musste ich mich dem feinen Herrn Schubert unterordnen. Er kann kein Blut sehen. Wir mögen uns trotzdem.

Stephan Ludwig ist ja bekannt dafür, ziemlich blutige Szenen in seine Geschichten einzubauen. Wieviel Angst hatte Olaf Schubert denn davor, dass es im Film nicht gut für ihn ausgehen wird?
Olaf Schubert: Wir hatten uns vorab geeinigt, dass der Film FSK 0 (Anm. der Redaktion FSK - Freiwillige Selbstkontrolle, Altersfreigabe) erhalten soll. Dadurch war das Thema Gewalt von vornherein tabu. Allerdings haben wir durch „explizite Sexszenen mit anfassen und Pullunder“ dann doch erst die Freigabe für FSK 30 erhalten. 

Im Film „Schubert in Love“ sucht Olaf eine Frau fürs Leben. Welche Tipps konnte Herr Ludwig ihm denn mit auf den Weg geben?
Ludwig: Keine. Leider.

Herr Schubert selbst spricht von der „unromantischsten Romantik-Komödie“. Wieso haben Sie sich eigentlich darauf eingelassen und warum sollte man sich den Film dennoch anschauen?
Schubert: Ich bin in die Hauptrolle nur zufällig reingeschlittert, weil mein Fahrrad aus Versehen am Set rumstand. Anschauen sollte man sich den Film nicht.

Wann und wo entstand eigentlich die Idee für den Film und wie ernsthaft haben Sie an die tatsächliche Umsetzung des Projektes gedacht?
Ludwig: Die Idee kam von Schuberts Management, dann sind wir von der Produktionsfirma Senator angesprochen worden. Das fanden wir ziemlich lustig. Jedenfalls solange, bis uns klar wurde, dass die das ernst meinen. Da war der Spaß vorbei.

Anti-Rassismus-Aktivist, Musical-Macher, Psychologe - der Film-Olaf kann alles außer Frauen. Warum eigentlich?
Schubert: Frauen sind im Film omnipräsent. In mannigfaltigster Darreichungsform - als Bäckerin, Wissenschaftlerin, Handballerin, Objektleiterin. Eigentlich ist es ein Frauenfilm, in den Olaf sich heimlich hineingeschlichen hat.

Bei Ihrer Zusammenarbeit mussten hallesche und dresdnerische Gedanken in Einklang gebracht werden. Geht das überhaupt?
Ludwig: Nein. Und ich finde, das sieht man dem Film auch an.

Eine echte Filmlegende spielt Ihren Film-Vater. Wenn Mario Adorf nicht gekonnt hätte, wer wäre für Sie die einzige Alternative gewesen?
Schubert: Eine Alternative für eine Legende wie Mario Adorf gibt es natürlich nicht. Dann hätte gar kein Vater mitgespielt, sondern nur meine Mutter.

Wann spielt Stephan Ludwig selbst mal in einem Film mit und als wer?
Ludwig: Ich hatte mich eigentlich für die Rolle als Schuberts Vater ins Gespräch gebracht. Aber Herr Adorf hat sie mir weggeschnappt. Dann habe ich für die Rolle als Schuberts Mutter vorgesprochen, aber die ist dann gestrichen worden. Leider.

Was muss eigentlich passieren, damit Olaf Schubert seinen Pullunder auszieht und endlich mal in einem Zorn-Krimi seines Freundes mitspielt?
Schubert: Ach - wenn ich einen sympathischen Serienkiller spielen soll, kann ich den Pullunder auch anlassen.

Wieviel Zorn steckt eigentlich in Olaf Schubert?
Ludwig: Circa 2 Prozent.

Und wieviel Olaf Schubert steckt in Stephan Ludwig?
Schubert: Etwa 27 Prozent.

Seit wann sind Sie eigentlich befreundet?
Ludwig: Das wissen wir beide nicht genau, weil wir betrunken waren. Aber wir schätzen, ungefähr seit 15 Jahren. Wir haben uns bei einem der ersten Auftritte Olaf Schuberts in Halle kennengelernt, damals noch im Objekt 5. (mz)

Olaf Schubert und Mario Adorf
Olaf Schubert und Mario Adorf
Wild Bunch
Olaf Schubert in "Schubert in Love"
Olaf Schubert in "Schubert in Love"
Wild Bunch
Olaf Schubert in "Schubert in Love"
Olaf Schubert in "Schubert in Love"
Wild Bunch