1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Halle
  6. >
  7. Inline-Skating: Inline-Skating: Ein wachsames Auge für den Asphalt

Inline-Skating Inline-Skating: Ein wachsames Auge für den Asphalt

28.08.2012, 20:21

HAlle/Mz/los. - Wie muss wohl die beste Strecke für Inline-Skater sein? "Schöner, glatter Asphalt, nicht nass, ohne Steinchen, am besten gekehrt", sagt Hans Söllner und lehnt sich in seinem Gartensessel zurück. "Und schön windstill. Dann kann man durch die Welt gleiten und den Sonnenuntergang sehen."

Am Sonntag wird er beim Gleiten den Sonnenuntergang aber nicht sehen können. Denn bereits um 10 Uhr morgens geht Hans Söllner beim Total-Inline-Race, das im Rahmen des Mitteldeutschen Marathons stattfindet, an den Start.

Vier Runden über jeweils 5,7 Kilometer sind zurückzulegen. Die Stecke führt rund um Spergau, mit Start und Ziel an der Jahrhunderthalle. "Ich bin die Strecke schon mit dem Auto abgefahren", erzählt der 67-Jährige und lacht, "schöner glatter Asphalt, eine feine Strecke."

Ideal also für Skater. Die Streckenführung wurde geändert. Denn in den Jahren zuvor, als sie von Spergau nach Merseburg führte, sorgte sie bei den Skatern für Unmut. Es gab Probleme mit den Straßenbelägen - Löcher, Pflaster und Kieselsteine sorgten für Gefahren.

Skaten im Sommer und Skifahren im Winter ist für den Sportler zu einer Droge geworden. Als geborener Lauschaer ist er mit Wintersport groß geworden. "Für eine Sportschule hat meine Leistung aber nie gereicht", sagt Hans Söllner. Als er mit 17 Jahren nach Merseburg zog, schenkte er sein Sportlerherz erst dem Fußball, später dem Marathon. Bis ihn im Jahr 2003 eine schwere Krebserkrankung aus der Bahn warf.

An Sporttreiben war da nicht mehr zu denken. Hans Söllner erholte sich, hatte Lust, wieder Sport zu treiben - das Laufen schied allerdings als Sportart aus. "Da erinnerte ich mich: 'Mensch, du bist ja mal Ski gelaufen'", sagt er. Die gleitenden Bewegung hatten einen positiven Effekt auf seine Gesundheit . "Mit 58 Jahren hatte ich das erste Mal Inline-Skates unter den Füßen", sagt er. 25 bis 30 Wettkämpfe im Jahr auf Ski oder Ski-Rollern absolviert der Hobbysportler.

Für das kommende Wochenende hat sich Hans Söllner ein Doppelprogramm vorgenommen. Am Sonntag startet er beim Total-Inline-Race, am Tag zuvor schnallt er die Rollen bei seiner eigenen Veranstaltung unter die Füße. Als Vorsitzender des Kreisfachverbandes Ski im Saalekreis hat er den Skiroller-Wettkampf mit aus der Taufe gehoben: Den ersten Berganstiegslauf am Geiseltalsee.