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Immobilien in Halle Immobilien in Halle: Für Häuslebauer wird's eng

Von michael tempel 29.09.2014, 08:25
Ein Baustellenschild steht vor dem Rohbau eines Einfamilienhauses.
Ein Baustellenschild steht vor dem Rohbau eines Einfamilienhauses. Symbol/ dpa Lizenz

halle (Saale) - Wer in Halle ein eigenes Häuschen bauen will, wird sich sputen müssen. In der Saalestadt beginnt die Erschließung der letzten verfügbaren größeren Wohnbauflächen. Zwar planen verschiedene Projektentwickler den Neubau von mehreren Hundert Eigenheimen beziehungsweise Mehrfamilienhäusern. Doch die Nachfrage ist enorm und die verfügbaren Flächen könnten schnell Käufer finden.

So hat die Firma Siewert vor kurzem eher als geplant den zweiten Bauabschnitt ihres „Waldstraßenviertels“ auf dem Gelände der ehemaligen Kaserne Lettin in Angriff genommen. Sind auf dem insgesamt 12,5 Hektar großen Areal bereits 22 Häuser erreichtet worden sowie zehn Grundstücke für Kunden reserviert, sollen im zweiten Abschnitt 37 weitere Objekte folgen. „Mitte Oktober wollen wir mit den Erschließungsarbeiten beginnen“, sagte Geschäftsführer Thomas Siewert. Investitionsumfang: rund 3,3 Millionen Euro. Etwa im Frühjahr 2015 könnten die ersten Hausbauarbeiten starten. Vor allem Einheimische sorgten für eine gute Nachfrage, so Siewert. „Unsere Kundschaft sind fast ausschließlich Hallenser.“

Start an Bierrain und Spargelweg

Siewert, der in Halle bereits etwa 1 000 Häuser und Wohnungen errichtet und vermarktet hat, läutet aber auch am anderen Ende der Stadt das Finale bei der Wohnbau-Erschließung ein. Im Osten in Büschdorf hat sein Unternehmen unter anderem an Hufeisensee, Bierrain und Spargelweg bereits mehrere Hundert Objekte realisiert. Für die noch freie Fläche zwischen Bierrain und Spargelweg hat der Stadtrat vergangene Woche einen Bebauungsplan beschlossen. Siewert: „Wir werden dort nun mit dem Vertrieb beginnen.“ Auf dem 2,5 Hektar umfassenden Areal sei Platz für etwa 42 Eigenheime.

Der 45-jährige Bauunternehmer geht davon aus, dass das neue Wohngebiet bereits in drei Jahren belegt ist. Siewerts Flächen sind indes nicht die einzigen in Halles Osten, wo noch verfügbares Bauland jetzt Schlag auf Schlag belegt werden könnte. So plant die Firma Weisenburger im Stadtteil Dautzsch weitere etwa 100 Eigenheime. Das Unternehmen hat in den vergangenen Jahren dort bereits um die 250 Einfamilienhäuser beziehungsweise Wohnungen errichtet.

Auf Seite 2 erfahren Sie, in welchen Gebieten noch gebaut werden kann.

Neben dem Waldstraßenviertel, Büschdorf und Dautzsch in Halle zählen auch der Pfingstanger und Heide-Süd zu den großen Wohnbaugebieten (siehe auch Karte). Dort sind nach Angaben der Stadtverwaltung seit der Wende etwa 3 000 Ein- und Zweifamilienhäuser entstanden.

Für Wohnbau in größerem Umfang gehen die Flächen also langsam aus. So hat der Stadtrat für ein weiteres Teilstück in Heide-Süd einen Bebauungsplan beschlossen. Dort bewerben sich nun mehrere Bauentwickler - darunter auch die Firma Siewert - um die Flächen in städtischem Eigentum, um diese dann zu vermarkten. In Heide-Süd, einst eine große Kaserne, sind seit Ende der 1990er Jahre allein rund 1 000 Eigenheime und Wohnungen entstanden.

Das nach wie vor rege Interesse am Eigenheimbau verdeutlichen Zahlen der Stadtverwaltung: So wurden im laufenden Jahr (Stand: Juni) 64 Baugenehmigungen für Wohnhäuser erteilt. Im gesamten Jahr 2013 seien dies 108 und 2012 noch 157 gewesen. Hinzu kommen 58 Bauvoranfragen bis Juli 2014, mit denen Bauherren ihre Absicht zum Bau bekunden. 2013 waren es 100 und 2012 insgesamt 118 Bauvoranfragen.

Das praktisch allerletzte noch verfügbare Areal für die Errichtung einer neuen Wohnsiedlung schlummert ebenfalls in Büschdorf: Im ehemaligen Schulgarten könnten nach Angaben aus den Rathaus weitere 30 Eigenheime errichtet werden. Ein Bebauungsplan, der die Grundlage für einen Beginn der Arbeiten ist und der vom Stadtrat beschlossen werden muss, existiert bislang aber noch nicht.

Platz in der Lücke

Sind die großen Flächen belegt, ist die Tür für potenzielle Häuslebauer in Halle allerdings nicht zugeschlagen: Nach Angaben des Rathauses gibt es noch Platz für etwa 2 300 weitere Wohneinheiten auf kleinen Flächen sowie in Grundstückslücken. Als Beispiele für solche Standorte nannte die Verwaltung die Innenstadt sowie im Süden den Böllberger Weg, die Alte Heerstraße und den Rosengarten. (mz)