Lebensgefährliche Aktion: HWG-Gegner klettern auf Baustellen-Kran am Riebeckplatz

Halle (Saale) - Drei Aktivisten haben sich am Dienstagmorgen in Lebensgefahr begeben, als sie auf der Baustelle am Riebeckplatz auf einen Kran kletterten.  Offenbar handelt es sich um Gegner der halleschen Wohnungsgesellschaft (HWG), die bei Linken in Halle in der Kritik wegen der Räumung des besetzten „Hasi“-Hauses steht. Auf der Baustelle am Riebeckplatz, wo die HWG ein Hochhaus errichtet, hängten die zwei Männer und eine junge Frau ein Transparent mit dem Schriftzug HWG - Halle wird gentrifiziert“ auf.

Um 6.35 Uhr hatte ein Bauarbeiter laut einer Polizeisprecherin die Aktion in rund 30 Metern Höhe, bemerkt und die Ordnungshüter verständigt. Auch die Feuerwehr rückte mit einem Höhenrettungs-Team an. „Die Personen stiegen freiwillig wieder herunter, gesichert und begleitet von der Feuerwehr“, sagte Polizeisprecherin Lisa Wirth.

Die drei Aktivisten waren zwischenzeitlich zur Dienststelle der Polizei gebracht worden, um ihre Personalien zu klären. Diese wollten sie jedoch nicht preisgeben,sa gt Wirth. Das sei nicht strafbar. Nur wer falsche Angaben macht, handle gesetzeswidrig.

Mittlerweile sind sie auf Weisung der Staatsanwaltschaft wieder auf freiem Fuß.  Demnach könne man die Personen nur festhalten, wenn davon auszugehen ist, dass sich im Laufe der Maßnahme neue Erkenntnisse ergeben.

„Wir dürfen die Personen maximal 24 Stunden zur Identitätsfeststellung festhalten. Danach müssen wir sie zur Not gehen lassen, ohne dass wir ihre Personalien haben“, so Wirth. Man habe jedoch Fotos von den Personen angefertigt und werde sich auch nach 24 Stunden bemühen, ihre Namen herauszubekommen.

Der Baustellen-Verantwortliche erstattete umgehend Anzeige wegen Hausfriedensbruchs. (mz/oml)