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Hundekot Hundekot: Drastische Geldstrafe für jede «Tretmine»?

Von Diana Dünschel 06.10.2003, 17:59

Halle/Saalkreis/MZ. - Abschreckung durch den tiefen Griff in den Geldbeutel - eine Chance auch für Halle? Die Stadtverwaltunge hält davon nichts. "Das Problem ist nicht die Höhe des Bußgeldes, sondern es besteht darin, den Hund und seinen Besitzer in flagranti zu erwischen", machte Birke Preußler vom städtischen Presseamt auf MZ-Nachfrage deutlich. Doch die aus vier Mitarbeitern be stehende operative Ermittlungsgruppe, die seit März an den "Brennpunkten" der Stadt in Zivil Streife gehe, mache ihren Job gut.

Während im gesamten Jahr 2002 nur ein Verfahren wegen des Hundekots auf öffentlichen Straßen und Plätzen eingeleitet wurde, gab es allein in den letzten sieben Monaten 14 mündliche Verwarnungen für die Besitzer der Vierbeiner. Auf Geldstrafen wurde nur deshalb verzichtet, weil es sich um Kinder und Jugendliche handelte. In elf Fällen war aber ein Bußgeld fällig. Außerdem wurden drei Ordnungswidrigkeitsanzeigen erstattet.

Also heißt die Strategie der Stadt: Abschreckung durch das Präsentsein der Ordnungsamts-Mitarbeiter. Höhere Strafen werden im Rathaus dagegen für wenig sinnvoll gehalten. Eine Meinung, die in den Verwaltungsgemeinschaften (VG) des Saalkreises durchaus geteilt wird.

Auch Thomas Herrmann, Verwaltungsleiter der VG "Wettin" lehnt Bußgelder von mehreren hundert Euro mit Hinweis auf äußerst schwierige Kontrollen ab. "Wir sind ländlich strukturiert, für 19 Ortslagen zuständig und haben eine relativ dünne Einwohnerzahl auf einer großen Fläche", beschreibt er die Situation. Außerdem stehe man auch in personeller Hinsicht unter dem Druck von Einsparungen.

Seiner Auffassung nach sollten die Strafen - rings um Wettin werden für Hundehaufen 25 bis 100 Euro fällig - zwar erzieherischen Charakter haben. "Aber wir wollen nicht unseren Haushalt damit sanieren."