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Hausbesetzung Hafenstraße 7 in Halle Hausbesetzung Hafenstraße 7 in Halle: Duldung nur für kulturelle Zwecke

02.02.2016, 11:02
Die Initiative "Wir brauchen Platz" besetzen ein leerstehendes Haus in der Hafenstraße 7 in Halle.
Die Initiative "Wir brauchen Platz" besetzen ein leerstehendes Haus in der Hafenstraße 7 in Halle. Initiative Lizenz

Halle (Saale) - Die Initiative „Wir brauchen Platz“ darf das besetzte Haus in der Hafenstraße 7 befristet bis zum 30. September 2017 nutzen. Das teilt die Hallesche Wohnungsgesellschaft (HWG) jetzt auf MZ-Anfrage mit und erläutert erstmals konkret, was das bedeutet: Das Haus darf ausschließlich für kulturelle und soziale Zwecke genutzt werden. „Die HWG erachtet diese Ziele grundsätzlich als geeigneten Beitrag zur Stadtteilarbeit und zur jugendlichen Stadtkultur“, so Pressesprecher Steffen Schier.

Nur Gestattung, nicht Vermietung

Der mit den Hausbesetzern geschlossene Vertrag sei auch kein Mietvertrag, sondern eine Gestattungsvereinbarung, die mit einer Reihe von Auflagen verknüpft seien. Dazu zählen die Einhaltung behördlicher Auflagen, die Vermeidung ruhestörenden Lärms und die Vermeidung von Verunreinigungen des Hauses und des umliegenden öffentlichen Raumes. „Bei nachweisbaren Zuwiderhandlungen und Verletzungen der Inhalte der Gestattungsvereinbarung sind Sanktionen vereinbart“, so Schier.

Die Nutzung des Hauses sei nur genehmigt für ganz konkrete Zwecke wie etwa als Lesecafé, als Unterrichtsraum für Sprachkurse, als Werkstatt für Workshops oder als Arbeits- und Lernraum für Schüler und Studenten. Auch Theater, Tanz, Yoga sollen dort möglich sein. Konzerte zur Finanzierung des Gesamtprojekts sind nach den Vorschriften der HWG an die Hausbesetzer jedoch nur in einem schallisolierten Raum erlaubt.

Gespräche mit Nachbarn

Schier betont, dass die HWG mehrmals in der Hafenstraße vor Ort war und auch Gespräche mit Nachbarn geführt hat - und weitere Gespräche plant. Weiter sei die Herstellung des Strom- und Wasseranschlusses beabsichtigt. Auch wolle sich die Initiative „Wir brauchen Platz“durch Eigenleistungen ebenfalls einbringen.

Seit Anfang Januar haben junge Leute das seit zehn Jahren leerstehende Haus in der Hafenstraße besetzt. Es ist das 1880 erbaute Verwaltungsgebäude der damaligen Gasanstalt. Hatte Oberbürgermeister Bernd Wiegand (parteilos) zunächst eine Räumung des Hauses in Erwägung gezogen, so arbeitete die HWG schnell auf eine Legalisierung der Besetzung hin. (mz)