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Hauptbahnhof in Halle Hauptbahnhof in Halle: Raucher müssen sich zügeln

Von Ronald Dähnert 14.03.2003, 17:40

Halle/MZ. - Damit habe sich die Bahn dem bundesweiten Trend angeschlossen, auf großen Bahnhöfen weniger den Qualm, als viel mehr den weggeworfenen Zigarettenkippen den Kampf anzusagen, so Bahnhofsmanagerin Ursula Warmus. Dabei betonte sie, dass es keine Kampagne gegen die Raucher, sondern eine für die Sauberkeit des Gebäudes sei. Das Personal der Bahn als auch das des Serviceunternehmens und des Bundesgrenzschutzes würden Reisende, die rauchend angetroffen werden, zunächst "höflich und zuvorkommend" auf das Rauchverbot hinweisen, so Warmus. An drakonische Strafen sei nur dann gedacht, wenn sich jemand permanent den freundlichen Hinweisen widersetze oder gar ausfallend werde. Dann soll eine Ordnungsstrafe in Höhe von 20 Euro ausgesprochen werden. "Die 20-Euro-Strafe ist das letzte Mittel, von dem wir eigentlich keinen Gebrauch machen möchten", setzt die Bahnhofsmanagerin hinzu.

Den Rauchern soll aber nicht in jeder Ecke des Bahnhofsgebäudes die Zigarette verboten werden. Nach wie vor gelte in den gastronomischen Einrichtungen kein Rauchverbot. Zudem seien auf allen Bahnsteigen zwei "Raucherecken" eingerichtet worden, Punkte, an denen fest vermauerte überdimensionale Aschenbecher stehen. Darüber prangt ein Schild, dass auf die Raucherzone aufmerksam macht. Und auch vor den Eingängen in der Ernst-Kamieth-Straße und am Bahnhofsvorplatz stehen Ascher bereit.

Am Freitagvormittag verteilten Service-Mitarbeiter an Raucher im Bahnhof faltbare Aschenbecher und eine kleine Tüte Gummibärchen, "vielleicht zum Abgewöhnen", wie eine Mitarbeiterin mutmaßte. Diese Aufmerksamkeiten seien aber nur am Freitag verteilt worden, daran werde in den kommenden Tagen nicht festgehalten.

Ziehen nun andere Verkehrsunternehmen nach und verkünden ebenfalls Rauchverbote? "An öffentlichen Haltestellen wäre ein abgegrenzter Raucherbereich oder gar Rauchverbot nicht umsetzbar", meint Antje Pauli, Sprecherin der Halleschen Verkehrs AG (Havag). "Allerdings besteht in unseren Verkehrsmitteln absolutes Rauchverbot".