Handball: Handball: Ostermann spielt doppelten Robert

Halle (Saale)/MZ. - Jeder kennt den Tick mit den Nummernschildern für das eigene Auto. Nach der Ortskennzeichnung kommen meist das Namenskürzel und dann Geburtsdatum oder Hausnummer. Ähnlich halten es Robert Kalbitz und Robert Pannicke, die beiden jungen Rückraumspieler im Team des Handball-Oberligisten HC Einheit Halle. Sie tragen die Nummern 92 und 93, sprich ihren Geburtsjahrgang als Rückennummern auf den Trikots.

Der doppelte Robert hat Trainer Martin Ostermann in der Vorbereitung bereits viel Freude bereitet. "Die beiden haben sich toll entwickelt. Sie werden in der Oberliga ihren Weg gehen, auch wenn die Verantwortung zunächst auf anderen Schultern lastet", so der Trainer. Er will den Druck von seinen Youngstern nehmen. Aber so ganz wird das nicht möglich sein bei einem Mini-Kader von nur zehn Feldspielern und zwei Torhütern.

Nach dem Abstieg aus der dritten Liga hat der HC Einheit einen personellen Umbruch vollzogen. Mit Thomas Hollstein, Michael Kühnel, Matthias Niestroj, Stefan Gragert und Janis Grisanovs haben fünf erfahrene Leute das Team verlassen. Mit Theo Plitz, Florian Wiederer, Chris Thiele, Kalbitz und Pannicke kamen fünf junge Akteure aus dem Altersbereich 18 bis 22 Jahre hinzu. "Die Mannschaft ist im Schnitt gerade einmal 23 Jahre alt. Das ist schon eine Herausforderung", sagt Ostermann.

Aber er kann auch auf gestandene Spieler setzen. Tobias Suchanke (27) führt das Team als Kapitän. Christian Kern (29) und Axel Steinbach (27) sind auch schon viele Jahre dabei. Und mit Helmut Feger und Tom Mocker besitzt der HC Einheit ein für die Oberliga wahrscheinlich überdurchschnittlich starkes Torhüter-Duo. Trotzdem wird das Saisonziel zunächst einmal mit Klassenerhalt definiert. Das heißt Fernhalten von den letzten drei Plätzen.

Zunächst geht der HC Einheit mit dem kleinen Kader in die Saison, die am Sonnabend (19.30 Uhr / Bildungszentrum) mit dem Heimspiel gegen den Landesrivalen TuS Radis beginnt. Doch die Verantwortlichen halten die Augen nach zwei Rückraumspielern offen. "Sicher ist der kleine Kader ein gewisses Risiko. Aber wir haben bis 15. Februar Zeit nachzurüsten. Ich hoffe, dass die Mannschaft von Verletzungen verschont bleibt", sagt Ex-Präsident Frank Otto, der die Geschicke des Vereins übergangsweise noch einmal übernommen hat.

Ostermann hat nicht nur ein stark verändertes Team, sondern er musste aufgrund der angespannten Personallage vor allem im Rückraum auch andere Spielsysteme testen. "Wir werden viel über die Außen spielen. Auch die Variante mit zwei Kreisläufern haben wir schon geprobt", sagt er. Mit dem doppelten Robert im Rückraum will Ostermann überraschen.