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Schilderwald in der Südstadt Halteverbot Ingolstädter Straße: Anwohner genervt von Schilderwald in Halles Süden

Von Dirk Skrzypczak 08.09.2018, 07:00
Hermann Billep ist bedient: „Die Schilder gehen uns auf die Nerven“, sagt er.
Hermann Billep ist bedient: „Die Schilder gehen uns auf die Nerven“, sagt er. Dirk Skrzypczak

Halle (Saale) - Hermann Billep wohnt seit 1976 in Halles Süden in der Ingolstädter Straße. „Aber so ein Chaos rund ums Parken, wie wir es seit Monaten erleben, gab es hier noch nicht“, sagt der 77-Jährige. Tatsächlich wurden auf nur wenigen hundert Metern in der Ingolstädter und der Mannheimer Straße acht mobile Verkehrsschilder aufgestellt, die ein absolutes Halteverbot anordnen. „Es ist ein Wettlauf um die wenigen noch freien Parkplätze. Wer abends zu spät kommt, guckt in die Röhre“, sagt der Senior.

Viele Anwohner würden den nervigen Schilderwald ignorieren, „weil sie keine Wahl haben“. Aber warum ist das Halten seit dem 26. Februar verboten? Billep zuckt mit der Schulter. „Schwere Lkw habe ich seit Wochen nicht mehr gesehen.“

Parkplatznot in der Ingolstädter Straße: Stadt liefert Erklärung

Aus dem Ratshof kommt nach einer Anfrage der MZ Aufklärung. „Das Halteverbot ist für die Bedienung der Baustellenzufahrt für die Sanierung der 2. Integrierten Gesamtschule mit schwerer und raumgreifender Technik erforderlich“, sagt Tobias Teschner, Leiter im Fachbereich Sicherheit. Davon seien 30 Parkflächen betroffen.

Er rät Anliegern, „die 35 zumeist ungenutzten Stellplätze in der Sackgasse der Mannheimer Straße, Höhe Nummer 76, zu nutzen“. Ansonsten bleibt den Anwohnern nur Geduld. In der Schule wird voraussichtlich noch bis Ende Februar 2019 gebaut. Das dürfte noch für jede Menge Frust sorgen.

Ärger über Parkplatznot: „Als Gast dieser Stadt kann man sich nur wundern.“

So wie bei Hartmut Huth aus dem thüringischen Neustadt, der regelmäßig Verwandte in der Ingolstädter Straße besucht. „Als Gast dieser Stadt kann man sich nur wundern. Die Suche nach einem freien Parkplatz nervt“, sagt er gegenüber der MZ.

Vergeblich habe er versucht, in der Stadtverwaltung den Sachverhalt aufklären zu können. Auch die Polizei habe ihm nicht geholfen. „Ich habe mit Leuten vor Ort gesprochen. Seit Februar gibt es keine Baumaßnahme, die die Einschränkung rechtfertigt. Das Halteverbot sollte deshalb aufgehoben werden“, fordert Huth. Offenbar wirkt sich die Sanierung der neuen 2. IGS nicht so gravierend auf die Verkehrslage aus, wie gedacht. Zumindest empfinden es die Anwohner so.

Ordnungsamt kontrolliert: Falschparkern drohen Knöllchen

Jedenfalls gibt es auch tagsüber genügend Fahrzeugführer, die auf die Verbotsschilder pfeifen und trotzdem in der Ingolstädter Straße halten und parken. Allerdings ist es ein Irrglaube, dass sich das Ordnungsamt nicht für den Schilderwald interessieren würde. „Wir kontrollieren die Einhaltung des Verbots und kümmern uns auch um konkrete Hinweise auf Verstöße“, sagt Teschner. Laut Straßenverkehrsordnung droht „Sündern“ ein Bußgeld bis zu 15 Euro, wenn sie von Politessen erwischt werden. (mz)