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"Hallorengläser" "Hallorengläser": Jetzt kann man trinken wie ein Hallore

Von Katja Pausch 24.11.2020, 16:45
Von links: Tobias und Sarah Heinicke übergeben das erste Glas an Edeka-Marktleiterin Sandra Weidauer.
Von links: Tobias und Sarah Heinicke übergeben das erste Glas an Edeka-Marktleiterin Sandra Weidauer. Silvio Kison

Halle (Saale) - Nach gutem alten Brauch haben die Halloren und ihre Brüderschaft bekanntlich dereinst bei Feierlichkeiten mit besonders geschmückten Gläsern und Pokalen auf das Wohl ihrer Gäste getrunken. Die ältesten bekannten Hallorengläser stammen aus dem 17. Jahrhundert. Das neueste dagegen gibt’s jetzt für jedermann zu kaufen - in einer ganz besonderen Anfertigung.

„Hallorengläser“, erklärt Tobias Heinicke, Erster und Regierender Vorsteher der Salzwirker-Brüderschaft im Thale zu Halle bei der Präsentation der limitierten Ausgabe des farbenfroh bemalten Hallorenglases, „sind wichtige und seltene Zeugnisse der Kulturgeschichte der Halloren und ihrer Brüderschaft“. Nicht nur ihren Gästen hätten die Halloren das Glas samt Inhalt angeboten, sondern auch sie selbst würden bis heute mit eigens für diesen Anlass angefertigten Gläsern ihr traditionelles Pfingstbier feiern.

Auflage von 1.491 Stück

„Mit gutem Torgauisch Bier gefüllt wurden sie damals dem Salzgrafen übergeben“, so der Erste Vorsitzende. Noch heute verschenken die Halloren Gläser, die mit Motiven aus dem Bruderschaftsleben bemalt sind, an wichtige Persönlichkeiten. „Auch unser Oberbürgermeister Bernd Wiegand hat solch ein Glas von uns erhalten“, so Heinicke.

Ab sofort nun darf sich jeder, der möchte, wie ein Hallore fühlen - zumindest beim Biergenuss. In einer Auflage von 1.491 Stück, von denen jedes eine fortlaufende Nummer trägt, werden die Hallorengläser in allen 13 halleschen Edeka-Märkten angeboten. Die Zahl 1.491 ist dabei nicht zufällig gewählt: Es ist das Gründungsjahr der Bruderschaft Corporis Christi, dem Vorgänger der Salzwirker-Brüderschaft. Möglich macht das Angebot eine Partnerschaft zwischen der Salzwirker-Brüderschaft im Thale zu Halle und dem Handelsunternehmen Edeka, „die“, so Edeka-Bezirksleiter Sachsen-Anhalt Süd Steven Wienskowski, „bereits seit zehn Jahren erfolgreich praktiziert wird“.

„Vivant die Brüder im Thale!“

Und so verwundert es nicht, dass die ersten Gläser im (coronabedingt geschlossenen) Hallorencafé im Edeka-Markt an der Mafa übergeben wurden. Dessen Filialleiterin, Sandra Weidauer, hat bereits etliche Nachfragen verzeichnet.

Neben dem Aufdruck des Halloren-Trinkspruchs „Vivant die Brüder im Thale!“ sind auf dem neuen Glas nach einem Vorbild aus dem 19. Jahrhundert die Halloren im Wandel der Zeiten und in ihren Traditionen - darunter Fahnenschwenken, Zappeltanz und Fischerstechen - sowie ein Wappen dargestellt, alles in leuchtend farbiger Glasmalerei. „Wenn das Angebot bei den Kunden gut ankommt, können wir uns vorstellen, weitere Gläser zu produzieren“, so Heinicke und Wienskowski unisono. Eines allerdings unterscheidet das neue von den traditionellen Hallorengläsern: Das neue fasst „nur“ 0,4 Liter Bier - im Gegensatz zum historischen Eineinhalb-Liter-Glas. Damals, gibt Heinicke augenzwinkernd zu bedenken, sei das Bier aber auch viel dünner gewesen.

››Das Hallorenglas zu 19,35 Euro gibt es ab sofort in allen Edeka-Märkten Halles zu kaufen. (mz)