1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Halle
  6. >
  7. Hallescher FC: Hallescher FC: Stürmer Andis Shala startet neu durch

Hallescher FC Hallescher FC: Stürmer Andis Shala startet neu durch

Von Karl Ebert 15.07.2012, 20:31
HFC-Angreifer Andis Shala. (FOTO: LÖFFLER)
HFC-Angreifer Andis Shala. (FOTO: LÖFFLER) Löffler

Halle (Saale)/MZ. - Recht beschwingt schlenderte Andis Shala die Steintreppe hinunter. Wie seine anderen Mannschaftskameraden vom Fußball-Drittligisten Hallescher FC interessierte auch ihn die Technik der Wasserski-Sportler des WSC Hufeisensee. Er schaute sich die Slalom- und die Sprungbretter an, hatte einen Staunen übrig für das Motorboot, mit dem die Läufer angezogen werden. Schließlich schwang er sich mit einem kurzen Sprung in selbiges, um eine Runde mitzufahren. "Die Ski schnalle ich mir nicht an. Da ist mir die Verletzungsgefahr eine Woche vor dem Punktspielstart zu groß", sagt er. Der 23-Jährige trägt Lockerheit zur Schau.

Verantwortung trägt jetzt ein Trio

Das ist kein Wunder, schließlich lief es bei ihm in der Vorbereitung richtig gut. Sechs Mal hat er in den Testspielen schon getroffen. Drei Tore schoss er beim 13:0-Kantersieg in Holleben. Viel wichtiger aber waren seine Führungstreffer gegen den tschechischen Erstligisten FK Teplice (2:0) und den Zweitbundesligisten Erzgebirge Aue (3:1), mit denen er seine Mannschaft jeweils auf die Siegerstraße gebracht hat. Und am Sonnabend, beim 2:1-Erfolg gegen den VfB Auerbach in Leuna, bedeutete sein Treffer zum 2:0 die Vorentscheidung. "Das war mein Empfehlungsschreiben", sagte Shala und lächelte. "Ich bin zufrieden. Es läuft besser als im letzten Jahr, weil ich dieses Mal die gesamte Vorbereitung mitgemacht habe." Und weil die Verantwortung für möglichst viele Tore nicht mehr allein auf seinen Schultern liegt.

Zur Erinnerung: Andis Shala stieß im letzten Sommer erst am 10. Juli zur Mannschaft. Die Zeit zur Vorbereitung auf das DFB-Pokalspiel gegen Eintracht Frankfurt betrug nur noch knapp drei Wochen. Er wurde als Topeinkauf präsentiert, womit die Erwartungshaltung in der Öffentlichkeit um ein Vielfaches stieg. Mit seinen sechs Saisontreffern konnte er sie nur teilweise rechtfertigen. Konkurrenten für die Position in der Angriffsmitte kamen erst in der Winterpause mit Angelo Hauk und jetzt zur neuen Saison mit Nils Pichinot hinzu. "Jetzt haben wir uns richtig einen ausgestochen. Das hat mehr Spaß gemacht. Vor allem, wenn du dann auch noch triffst", sagte Shala. Man merkte ihm förmlich an, das Tonnenlasten von ihm abgefallen sind.

In den letzten Testspielen stand der Schwarzschopf, der vor einem Jahr vom schottischen Erstligisten Dundee United kam, immer in der Anfangsformation, während Angelo Hauk als Wechsler kam. Am Sonnabend kamen sie beide als Einwechsler und stachen als Joker. "Andis hatte seine Sache im Testspiel gegen Teplice sehr gut gemacht. Damit war er gegen Aue von Beginn an gesetzt. Auch dort hatte er wieder getroffen", sagte Trainer Sven Köhler. "Gegen Auerbach nun ein Jokertor. Vielleicht wird es ja seine Saison."

Die Leistungen von Shala zeigen, dass der Angreifer gereift ist. Er hat den Konkurrenzkampf angenommen und auch an seinen Defiziten in der Ballbehandlung gearbeitet. "Er wirkt drahtiger, geht entschlossener in die Spiele und ist torhungriger", sagte Köhler. Auch das Zusammenspiel mit Pichinot klappte gut, wenn Shala neben ihm spielen durfte.

Köhler setzt auf zwei Stürmer

Der Angreifer selbst fühlt sich wohl in der Rolle als hängende Spitze. "Jetzt habe ich vor allem das Tor vor mir, sehe wo ich hin muss. Das macht die Sache einfacher", erzählte er. "In der letzten Saison stand ich als einzige Spitze zumeist mit dem Rücken zum Tor, musste die Bälle erst sichern und dann abschließen oder ablegen. Das war wesentlich schwieriger."

Trainer Köhler freute sich, dass sein Experiment mit zwei Stürmern geklappt hatte, sagte aber auch. "Entscheidend werden die Punktspiele. Dort müssen die Jungs beweisen, dass sie so etwas auch unter Druck können", erklärte er. "Wir haben in dieser Saison bessere personelle Alternativen als im Vorjahr. Warum sollten wir sie dann nicht auch nutzen."

HFC: Horvat - Eismann, Becken (83. Zeiger), Ruprecht (83. Mouaya), Benes (83. Kanitz) - Wagefeld, Hartmann (75. Müller) - Preuß (64. Sautner), Teixeira-Rebelo (64. Shala), Lindenhahn (64. Mast) - Pichinot (75. Hauk)Tore: 1:0 Hauk (75.), 2:0 Shala (85.), 2:1 Vogel (88. / Foulstrafstoß)