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Hallescher FC Hallescher FC: Schwelbrand ist gelöscht

Von Klaus Blumtritt und Christian Leopold 25.04.2002, 19:48

Halle/MZ. - "Reinhard Häfner hat einfach zu großeAngriffsflächen geboten." Bodo Sommer Vorstandsmitglied

"Wir haben uns beiderseits zur Trennungentschlossen, um sowohl den Verein als auchden Namen des Trainers nicht weiter zu beschädigen",begründet Vor-standsmitglied Bodo Sommerdie seit Tagen in der Öffentlichkeit ohnehinerwartete Reaktion auf die zugespitzte Situation.Letzte Auslöser waren die Leistungs-Verweigerungdes Teams beim 1:4 in Leipzig und ein Briefder Mannschaft sowohl an den Vorstand alsauch die städtische Arbeitsgruppe, in demder Trainer endgültig in Frage gestellt wurde.Bereits zuvor hatten Leistungsträger ihreUnterschrift unter einen neuen Vertrag davonabhängig gemacht, dass erst die Trainerfragein ihrem Sinne zu klären sei. Damit hatteder Vorstand, der zudem den Vertrag vom Trainerder "Zweiten", Manfred Fülle, nicht verlängernwird, keine andere Wahl. Zumal neben zahlreichenFans auch besagte Arbeitsgruppe auf eine schnelleKlima-Verbesserung im Klub Wert legte.

"Reinhard Häfner hat einfach zu große Angriffsflächengeboten", resümiert Sommer. "Doch es ist nichtunser Stil, jetzt noch nachzukarren. Wir habenihm viel Erfolg für seine weitere Trainer-Laufbahngewünscht und uns für seine Tätigkeit bedankt."Das Kapitel sei damit abgeschlossen und denSpielern ein Argument für schlechte Leistungengenommen. "Jetzt müssen sie zeigen, dass sieProfis sind", fordert der Schatzmeister. Dienächsten Schritte wurden am Donnerstag beim gemeinsamenGrillabend nach dem Testspiel gegen den BSVAmmendorf - 2:0 nach Toren von Kricke undKörner - besprochen. Am Freitag schaut sich dasTeam in Magdeburg geschlossen die Regionalliga-Partiedes kommenden Pokalkontrahenten an, bis Dienstagsollen die wichtigsten Vertragsgespräche abgewickeltsein.

Auch für Häfner ist "die jetzige Lösung diefür alle Seiten beste". Der 50-Jährige erklärtegegenüber der MZ: "Mit der Aufgabenstellungfür die nächste Saison bin ich ohnehin nichteinverstanden gewesen. Ich war in Halle angetreten,um im ersten Jahr die Klasse zu halten, imzweiten Stabilität zu erreichen und im drittenden Aufstieg anzugehen. Doch das scheint inzwischennicht mehr haltbar." Über die finanziellenModalitäten wollte sich Häfner, der einenVertrag bis 2003 besaß, ebenso wenig äußernwie über Gerüchte zu seiner Person. "Nur soviel: Es gab viele Ungereimtheiten im Klub.Dazu suchten die Fan-gruppen die alleinigeSchuld beim Trainer - das musste ich mir nichtmehr antun", meinte er am Donnerstag.

Das plötzliche Ende seiner Tätigkeit überraschteselbst die Spieler. "So schnell haben wirdiese Reaktion auf unser Schreiben, mit demwir auf Missstände hinweisen wollten, wirklichnicht erwartet", erklärte Libero Patrick Zimmermann."Ich hoffe nur, dass nun die Blockade in denKöpfen einiger Spieler gelöst ist."