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Hallescher FC Hallescher FC: Reeperbahn, Randale, Ausverkauf

26.10.2010, 18:46

Halle (Saale)/MZ. - Der 13. August 1994 war der Anfang vom Ende. Er war der Beginn einer Talfahrt, wie sie der Halleschen FC nie erlebt hatte und nie wieder erleben will. Dieser Tag, dieses 1:4 im DFB-Pokal gegen den damaligen Bundesliga-Aufsteiger Bayer Uerdingen leitete einen Niedergang ein. Der Klub stand vor der Pleite, alle Stars hatten das Weite gesucht. "Wir hatten nicht einmal mehr eine richtige Mannschaft, meist nur noch A-Junioren", erinnert sich Dieter Strozniak.

Das DFB-Pokalspiel ist eng verbunden mit dem heutigen HFC-Co-Trainer. Er wurde damals, bereits 39 Jahre alt, von Trainer Klaus Urbanczyk reaktiviert. "Er hat mich in der Personalnot gebeten auszuhelfen. Mit meinen 39 Jahren war ich sicherlich der älteste Spieler, der jemals in der ersten Mannschaft des HFC gespielt hat", erzählt er. Gegen Uerdingen gab er einen Libero der alten Schule - und war bester Mann des HFC. Die Sache hatte nur einen Makel: "Es kam eine Eingabe, ich rutschte in den Ball, traf ihn mit dem Schienbein und erzielte so das 1:4 per Eigentor. Schade." Es war der letzte der wenigen Treffer des Verteidigers. Für den HFC hatte zuvor Rick Hoffmann getroffen. Der Sohn von Wassersprung-Olympiasieger Falk spielte zuletzt für die TSG Kröllwitz in der Stadtliga.

Wenige Tage nach dem Spiel packte Urbanczyk die Koffer und ging zu Altmark Stendal. Er wusste, was kommen würde. Dieter Riedl übernahm den Job. Der HFC gewann in jener Saison in der Oberliga (damals vierte Liga) kein einziges Spiel und stieg nach drei Remis und 27 Niederlagen als Letzter mit nur drei Punkten in die Verbandsliga ab. "Das Cup-Spiel gegen Uerdingen war noch das beste der Saison", sagt Strozniak. Er selbst spielte noch eine Halbserie, dann setzte ihn das schmerzende Knie endgültig außer Gefecht.