Hallescher FC Hallescher FC: «Ich würde mich freuen, wenn ich gewählt würde»
Halle (Saale)/MZ. - Manches Mal stellte sich Michael Schädlich in der Vergangenheit die Sinnfrage: "Warum tue ich mir das alles an?" Spontan erfasste ihn die entmutigte Anwandlung, wenn der Hallesche FC mal wieder durch randalierende Fans negativ aufgefallen war, oder wenn unerwartete kurzfristige finanzielle Engpässe auftraten. Dann zweifelte der Präsident des Fußball-Regionalligisten am Für seines Amtes, das er seit 2002 innehat.
Nun wirkt er frisch motiviert. Bei der Mitgliederversammlung am Donnerstag des Klubs im ComCenter stellt er sich ohne zu zögern der Wiederwahl. "Ich kann das Ergebnis nicht vorweg nehmen, nur soviel: Ich würde mich freuen, wenn ich wieder gewählt würde", sagt er. Gleichzeitig stellen sich auch seine Mitstreiter Jörg Sitte und Ralph Kühne der Abstimmung. Eine Abwahl erscheint unwahrscheinlich. Denn die Arbeit des Gremiums lässt sich schon am wohl entscheidenden Punkt als gelungen einstufen: den Finanzen. Zwar weist die Jahres-Bilanz, die am Donnerstag vorgestellt wird, eine "hellrote Null" aus, wie es der Präsident ausdrückt, ein paar Tausend Euro fehlten zum Stichtag am 30. Juni dieses Jahres zu einem ausgeglichenen Etat von 2,3 Millionen Euro. Doch Schädlich stuft nicht als dramatisch ein, schließlich sei dies inzwischen kompensiert: "Wir sind schuldenfrei, wenn auch arm wie eine Kirchenmaus", sagt er. Vielen anderen Klubs geht es da schlechter. "Es ist nicht so, dass ich ruhig schlafen kann, aber ich wache auch nicht in Angstschweiß gebadet auf", schildert der Präsident seine Emotionen in punkto Kassenlage.
Hauptgrund seines frischen Willens, sich weiterhin der kraft- und zeitraubenden ehrenamtlichen Aufgabe zu stellen, ist die Aussicht auf das neue Stadion. "Diese Situation motiviert, außerdem können die vorbereitenden Arbeiten derzeit kaum an Dritte übertragen werden", sagt er. Und in der neuen Arena, die zur kommenden Saison fertig gebaut sein soll, wird sich dann nach Schädlichs Willen "die erste Männermannschaft für höherklassigen Fußball empfehlen". Das heißt: In der Saison 2011 / 12 sollen die Rot-Weißen definitiv um den Aufstieg in die dritte Liga mitmischen. "Das ist trotz aller Unwägbarkeiten ein realistisches Ziel und darf nicht aus den Augen verloren werden. Unser Ehrgeiz ist jedenfalls geweckt."
Zugleich möchte er die aktuelle Serie noch nicht abschenken. "Ich hoffe, dass sich die Mannschaft im Frühjahr sportlich wieder besser präsentiert", so Michael Schädlich. Schließlich gehe es darum, die Fans neu zu begeistern. Die Zuschauer-Einnahmen sind wichtig, damit am Ende dieser Saison nicht doch noch ein bedenkliches Minus in der finanziellen Bilanz auftaucht.
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