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Hallescher FC Hallescher FC: Eine völlig neue Dimension

Von KARL EBERT 25.01.2011, 20:29

Halle (Saale)/MZ. - Die Fußball-Regionalligisten Sachsen-Anhalts rüsten sich für die Saison 2011/12. Bis zum 28. Februar müssen der HFC und der 1. FC Magdeburg ihre Lizenzunterlagen beim Deutschen Fußball-Bund abgeben. In den Papieren der Elbestädter wird dann erstmals ein Vertrag mit einem überregionalen Geldgeber stehen. Die Deutsche Post steigt mit einem höheren fünfstelligen Betrag ein, als Premium-Sponsor - das ist die zweithöchste Gruppe nach den Hauptsponsoren Wernesgrüner und Camp David, die bei rund 300 000 Euro liegen.

"Bei mir kommt deshalb kein Neid auf. Ein Wettbewerber hat den Fehdehandschuh geworfen, und auch wir werden nicht untätig bleiben", sagt HFC-Präsident Michael Schädlich. Allerdings habe der Konkurrent von der Elbe mit seinem neuen Stadion derzeit noch einen Vorteil. "Die Deutsche Post ist auch regional gut aufgestellt. Vielleicht gibt es in der Direktion Magdeburg einen fußballinteressierten Leiter, der dem Verein die Türen geöffnet hat", sagt Schädlich. "Das ist völlig normal. Auch wir reden mit überregionalen Geldgebern."

Weil aber noch nicht genau feststeht, wann der HFC das neue Stadion beziehen kann, hofft der Präsident, die Lizenz zunächst mit der bisherigen Etatsumme von 2,3 Millionen Euro beantragen zu können. "Es gibt noch zu viele Fragezeichen. Zwar werden wir Mitte Februar dem Verwaltungsrat unser Vermarktungskonzept für das Stadion vorlegen. Aber niemand weiß, wie lange wir noch in Neustadt spielen müssen. Jede Woche mehr ist ein wirtschaftlicher Verlust."

Schädlich sagt aber auch: "Wir müssen uns mit dem neuen Stadion anspruchsvolle Ziele stellen und diese auch finanziell untermauern. Also sollten wir schon versuchen, dass wir die drei Millionen Euro packen oder übertreffen. Darunter halte ich die dritte Liga für nicht realisierbar."

Für den HFC würde das eine Steigerung des Etats um knapp eine Million Euro bedeuten. Und: Dieses Geld würde komplett in die erste Mannschaft fließen. Es wäre eine völlig neue Dimension. Deren Budget liegt zurzeit bei 1,5 Millionen Euro. Es wäre also eine Steigerung um 66 Prozent. Und: Laut Schädlich würde sich die Aufstockung in "zwei Drittel Personalkosten und ein Drittel Sachkosten" aufteilen. "Allerdings sind wir darauf bedacht, die Sachkosten möglichst niedrig zu halten, um mehr in sportliche Qualität investieren zu können." Im Klartext: Klappt die Vermarktung des Stadions wie gewünscht, stünden dem HFC wohl gut 600 000 Euro mehr für Spieler zur Verfügung.

Wie groß dieser Schritt wäre, verdeutlichen die aktuellen Zahlen. Spitzenverdiener wie Darko Horvat oder Pavel David liegen bei Jahresgehältern von geschätzt 60 000 Euro brutto. Der Spielraum wird also deutlich größer. Manager Ralph Kühne hatte gegenüber der MZ betont: "Es kann sein, dass wir fast alle halten und nur punktuell verstärken. Ich schließe aber auch einen größeren Umbruch nicht aus."