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Halle Halle: Taugenichts trifft Akkordeon

Von Claudia Crodel 26.09.2012, 19:27

Halle (Saale)/MZ. - Die an der Saale gelegenen Burg überm Tale, den Giebichenstein, hat Joseph von Eichendorff Anfang des 19. Jahrhunderts besungen, als er in Halle studierte. Sein Lied ist heute noch bestens bekannt. Auch die Eichendorffbank auf den Klausbergen erinnert an den Dichter. In die romantische Welt Eichendorffs kann man beim diesjährigen Akkordeon-Festivals Akut eintauchen, und zwar zur Eröffnungsveranstaltung am Mittwoch, 17. Oktober, im Händelhaus.

"Und triffst du nur das Zauberwort. Romantisches Halle - Eichendorf an der Saale" lautet das Motto der Veranstaltung, die in mehrerer Hinsicht Ausdrucksformen des 19. Jahrhunderts ganz im Sinne der romantischen Kunst kombiniert. Dabei steht der märchenhafte Wanderroman "Aus dem Leben eines Taugenichts" im Mittelpunkt.

Und was hat das mit dem Akkordeon-Festival zu tun? Das Akkordeon ist ein vergleichsweise junges Instrument, dessen Entwicklung erst im 19. Jahrhundert begann. Der mitteldeutsche Raum ist mit dem Akkordeonbau traditionell eng verbunden. "Das Akkordeon ist aber noch immer ein Instrument, das in den Köpfen der Leute nicht den Stellenwert hat wie andere Instrumente", sagt Wolfgang Fritz, der Koordinator des dritten Akkordeon-Festivals Akut. Das Festival will deshalb zeigen, wie vielseitig das Akkordeon ist. Deshalb stehen auf dem Programm wieder Konzerte ganz unterschiedlicher Art, wird das Akkordeon zur Stummfilmbegleitung oder Begleitinstrument im Theaterstück.

Eichendorffs "Taugenichts" bringt Puppenspielerin Steffi Lampe gemeinsam mit der Sopranistin Ulrike Richter aus Leipzig, der Puppen- und Schauspielerin Inga Schmidt aus Berlin sowie den in Halle bestens bekannten Musikern Thomas Wittenbecher (Akkordeon) und Patrick Zörner (Gitarre) auf die Bühne. Eichendorffs Prosa, romantische Gedichte als Kunstlied vorgetragen, Papiertheater als Illustrations-Element für die Erlebnisse des Taugenichts-Helden und die Musik dazu verschmelzen zu einem besonderen Theatererlebnis. Ulrike Richter hat sich diese Kombination von Gesang, erzählter Geschichte und Papiertheater für den "Taugenichts" ausgedacht und sie bereits als Soloprogramm mehrfach aufgeführt. Die Version mit mehreren Mitspielern und damit in größerer Form ist aber auch für sie neu. "Da gibt es ganz andere Möglichkeiten, aus denen man schöpfen kann", meint die Leipziger Künstlerin.